Die erste Anlaufstelle für blinde und sehbehinderte Menschen feiert ihr 10-jähriges Jubiläum

Das neue Gebäude des Blinden- und Sehbehindertenverbandes in der Amraser Straße 87 feiert sein 10-Jahres-Jubiläum.
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  • Das neue Gebäude des Blinden- und Sehbehindertenverbandes in der Amraser Straße 87 feiert sein 10-Jahres-Jubiläum.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Zahlreiche Interessierte und auch alte MitstreiterInnen kamen zum Tag der offenen Tür in das zehn Jahre alte Zentrum des BSVT. Alle wollten sie sehen, was aus dem Gebäude geworden ist, welches vor zehn Jahren als barrierefreies Haus für blinde und sehbehinderte Menschen entstanden ist.

Prominenter Besuch

Nicht nur Obmann Klaus Guggenberger hielt eine Rede, Soziallandesrätin Gabi Fischer (Grünen) und Landeshauptmann a.D. Herwig van Staa wandten sich ebenfalls ans Publikum, um den Verband und die Institutionen zu würdigen. Dabei erinnerte man sich nicht nur an den früh verstorbenen Obmann des Verbandes, sondern auch an die damalige Bürgermeisterin Hilde Zach. Zur Entstehung des Hauses konnte Van Staa einige Anekdoten erzählen: "Der Stadtplanung gefiel das vom Verband vorgelegte Projekt ganz und gar nicht. Die Hilde sagte dazu: Das ist mir Wurst, wir machen es so, wie der Verband es will." Ein liebevolles Raunen ging darauf durch die Menge der Anwesenden. Im Anschluss präsentierte Anita Budimlic, dass mit der – im 19. Jahrhundert entwickelten – Brailleschrift Inklusion nicht nur ein Hilfswort ist. In beeindruckender Weise las sie die Geschichte der Blindenschrift aus einem Braille-Buch vor.
Im Anschluss segnete Bischof Hermann Glettler das Haus und meinte: "Wir müssen die Barrieren für ein größeres 'Wir' abbauen".

Auf einem guten Weg

Das Zentrum ist seit zehn Jahren erste Anlaufstelle für Menschen mit Sehbehinderung. Auch das Projekt "SehensWert" feierte in diesem Rahmen sein Jubiläum. Dieses Projekt begleitet blinde und sehbehinderte Menschen im Beruf. Sie werden durch Fortbildungen und Hilfsmittel vom Verband unterstützt. Wie Klaus Guggenberger, Obmann des BSVT, erklärt: "Für blinde und sehbehinderte Menschen braucht es oft spezielle Ausbildungen, um im Beruf Fuß zu fassen. Früher waren diese Personen als Telefonisten oder als Schreibkraft angestellt. Heute gibt es immer mehr Personen, die als EDV-Spezialisten arbeiten. Ein guter Beruf ist aber auch der des Masseurs und es gibt schon die ersten blinden Richter in Wien."Er merkt auch, dass immer mehr blinde Menschen Matura nachholen und ein Studium abschließen. Trotzdem gäbe es noch Luft nach oben: Die Inklusion in Ausbildung und Berufsleben ist noch nicht dort angekommen, wo es hingehört. Besonders stolz sei man auf die Frühförderung, die nicht nur blinden Kindern, sondern auch den Eltern helfend unter die Arme greift. Eins steht fest: Das BSZ hat sich in den letzten Jahren zum Kompetenzzentrum und zur ersten Anlaufstelle der zirka 10.000 von Sehbehinderung oder Blindheit betroffenen Tirolern und Tirolerinnen entwickelt.

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