Internationales Filmfestival Innsbruck: Georgien am "Film-Speiseplan"
"Seltene Kost": Beim Internationalen Filmfestival Innsbruck (Iffi) steht Georgien auf dem "Speiseplan".
INNENSTADT. Es ist der Zeitpunkt im Jahr, auf den die Innsbrucker Filmfanatiker hinfiebern: An sechs Tagen – vom 29. Mai bis zum 3. Juni – verwandelt sich das Leokino in eine Bühne für Filme aus der ganzen Welt. Festivaldirektor Helmut Groschup zeichnet verantwortlich für das Programm und erklärt: "Heuer haben wir einen Georgien Länderschwerpunkt." Geplant sei dieser von langer Hand: "Ich mach' es wie die Sowjets, ich habe Fünf-Jahres-Pläne", erklärt der "ruhelose Filmnomade", wie Groschup einst von der Presse beschrieben wurde.
Tiflis ist Partnerstadt
Tiflis, die Hauptstadt Georgiens, ist nicht nur eine Partnerstadt Innsbrucks, sondern auch ein Mekka der östlichen Filmkultur. Das dortige Filmfestival ist Nährboden für die Auswahl des hiesigen Filmfestes. Das kleine Land zwischen Schwarzem Meer und Kaukasus brachte weltberühmte Regisseure hervor. In Innsbruck werden neben den etablierten und bekannten Filmemachern auch neues georgisches Kino gezeigt. Auf Highlights will sich der Festivaldirektor, der die Veranstaltung 1992 aus der Taufe gehoben hatte, jedenfalls nicht festlegen. "Das ganze Festival ist ein Highlight. Schließlich kommen die Filme, die hier gezeigt werden, nicht ins normale Kino." Nichtsdestotrotz sollen die meisten – besonders jene, die in der Primetime gezeigt werden – für alle verdaubar sein. "Man kann schon sagen, es ist seltene Kost, was hier gezeigt wird. Was ein bissl schwierig ist, ist, dass wir die Filme in Originalfassung mit Untertiteln zeigen. Das ist unsere Spezialität. Wir wollen, dass die Leute nicht nur mit den fremden Realitäten, sondern auch mit der Sprache in Kontakt kommen."
Eröffnungsfilm aus Kuba
Eine langjährige Tradition hegt das Iffi mit Filmen aus Kuba: Am 29. Mai eröffnet ein Kubafilm das Festival (Últimos DÍas en la Habana von Fernando Pérez). Was die besondere Herausforderung bei der Organisation war? Nicht nur das knappe Budget spielt eine Rolle (das Iffi arbeitet mit zirka 200.000 Euro – Subventionen von Stadt, Land und Sponsoren), auch die "interkulturellen" Verhandlungen mit Filmemachern aus aller Welt – inklusive legeres Terminverständnis und andere Mentalität – bescheren manchmal einen besonderen Nervenkitzel. 6 Tage, 36 Filmemacher, 66 Filmperlen und ein Ticket um 50 Euro. Den genauen Festivalplan finden Sie auf www.iffi.at
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