Glungezer: Eine Hütte ohne Knödel

Glungezer Höhenweg: Auf der Wanderung bietet sich ein wunderschöner Ausblick.
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  • Glungezer Höhenweg: Auf der Wanderung bietet sich ein wunderschöner Ausblick.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

TIROL (acz). Im Sommer sind wir in den Bergen mit den Öffis unterwegs: Diesmal führte uns der Weg nicht sehr weit. Wir besuchten die Glungezerhütte mit dem J-Bus von der Maria-Theresien-Straße bis zur Patscherkofelbahn und fuhren dann mit der Gondel weiter. Verwundert sahen wir das Schild bei der Bergstation: Drei Stunden soll die Bergtour mit 660 Höhenmetern dauern. In Wirklichkeit ist sie in guten zwei Stunden leicht zu bezwingen.


Wanderautobahn

Viel Geduld muss man mitbringen, denn der Zirbenweg knapp über Innsbruck zieht Touristen aller Art an: Da schleppen Radfahrer ihre Bikes über den Zirbenweg, Senioren wandern in Lederschuhen entlang und Kinder hüpfen auf den Steinen herum. Und dabei gibt der schmale Weg nicht viel Möglichkeit zum Überholen. Bei der Abzweigung zur Viggarspitze wird es ruhiger und erst dann kommt das wohlige Gefühl, in den Bergen angekommen zu sein.


Glungezer-Höhenweg

Der Aufstieg, ist von dem langsamen Tempo und halsbrecherischen Überholmaneuvern abgesehen, sehr einfach. Stellenweise wird er etwas abschüssiger und steiler – meist verläuft er den Hang entlang. Immer wieder bietet sich ein grandioser Blick auf den Stubaier Gletscher und auch die glitzernden Steinplatten sind was ganz besonderes. Auf den letzten Höhenmetern wird es dann richtig knackig: Steil geht es bis zum Kessel hinauf, wo die Glungezerhütte liegt. Nepalesische Gebetsfahnen sind an den lockeren Steinen befestigt. Kürzlich wurde ein neuer Biwak errichtet. Daneben vorbei gelangt man auf die sonnige Terrasse der Hütte.


Kein Selbstbedienungpreis

Auf einem Schild wird man gebeten, zur Kassa zu kommen und sich selbst zu bedienen. Ganz normal. Bei der Kassa bekommt man die Speisekarte in die Hand gedrückt und dann kommt die große Überraschung: Es gibt keine Knödel. Der Pächter entschied sich dafür, da viele Gäste Mehrtagestouren gehen und in den anderen Hütten Knödel und Co. aufgetischt bekommen. Hier ist der "Hüttenbestseller" Spaghetti auf nepalesischer Art. Die muss man sich aber erst einmal leisten können!
Eine Portion Spaghetti mit etwas Hühnerfleisch kostet 13,90 Euro – normale Portion, normale Qualität, ein sehr stolzer Preis. Auch die Getränke reihten sich in diese Kategorie ein (alkoholfreies Weizenbier z. B.: 4,60 Euro; großer Hollersirup: 3,90 Euro).
Die Preise haben uns leider ein bisschen den Appetit verdorben – dafür war die Wanderung schön, unkompliziert und mit Öffis einfach erreichbar. Für das Ticket für die Berg- und Talfahrt (Patscherkofelbahn) zahlten wir 20,10 Euro und haben uns somit über 2.000 Höhenmeter auf und ab gespart.

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