Notwendige Igelhilfe im Herbst

Junger Igel mit jetzt knapp 500g gefunden im November, das Bild stammt vom 8. Dezember. Da ist Hilfe notwendig, da er zu klein ist um über den Winter zu kommen.
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Es wäre wünschenswert, wenn die Grünanlagen-Mitarbeiter in Innsbruck über Igelbabies und deren Behandlung speziell im Herbst (ab 1. November) mehr Beachtung schenken würden. Ein Vorfall der sich in der 2. Novemberwoche im Olympischen Dorf zugetragen hat, lässt den Verdacht von Unwissenheit aufkommen. Es kann nicht angehen, dass von einem Mitarbeiter die Aussage zu einem Passanten, der gerade auf der Suche nach einem kleinen Igelbaby war, das durch das Laub entfernen davongelaufen ist, getätigt wird: „Ja dann sterben halt ein paar davon. Das ist die Natur.“ Diesem Herrn ist offensichtlich nicht bewusst dass Igel in vielen europäischen Ländern, auch in Österreich, zu den besonders geschützten Tierarten gehören. In der Verordnung der Landesregierung über geschützte Tierarten im §5 / 2 / a und d steht geschrieben, dass es verboten ist „absichtlich Tiere zu beunruhigen“ und „Behausungen von Tieren zu entfernen oder zu zerstören“. Vielleicht würde hier eine Nachschulung der „Rasenexperten“ hilfreich sein?

Der Igel hält sich am liebsten in Verstecken wie Holzstapel, Reisighaufen, Stroh, Laub und Kompost, Baumwurzeln, Pflanzendickichte, Scheunen und Schuppen auf und richtet dort sein Winterquarter ein. Ein Beispiel eines solchen Laub und Reisig Haufens habe ich am 22.11.2013 fotografiert. Seit Jahren wird von den Arbeitern des Gartenamtes das Laub auf grosse Häufen gesammelt, jedoch passiert es manchmal, dass diese Haufen erst bis zu Wochen danach abgeholt werden. Da kann es vorkommen, dass diese Tiere sich darunter einnisten und beim Abholen der Haufen untertags gestört werden. Das verstößt weiters gegen den §5 / 1 des österreichischen Tierschutzgesetzes, nachdem es verboten ist, einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen oder es in schwere Angst zu versetzen. Da muss die Arbeit des Laub / Äste Verräumens besser koordiniert werden, damit diese Situation gar nicht erst entstehen kann.

Allgemeine Infos: Igel sind nachtaktiv und kommen in der Dämmerung aus ihren Verstecken. Sieht man einen Igel am Tage laufen, ist für das Tier Gefahr im Verzug, (Krankheit, Futtermangel). Als Mindestgewicht für die Winterschlafphase sollten 600g-700g erreicht werden. Auf dem Foto vom 8.12.2013 ist ein Igel zu sehen, der knapp 500g hat. Der würde den Winter auf keinen Fall ohne menschliche Hilfe überleben. Wenn man einen kranken, verletzten, zu kleinen Igel in der Jahreszeit findet, bitte den Tierschutz verständigen. Der Igel geht ab Temperaturen unter plus 6 Grad in den Winterschlaf.

Der Igel ist ein geschütztes Wildtier, daher ist es in Österreich und vielen anderen Ländern gesetzlich verboten, Igel dauernd als Haustier zu halten. Ausnahme ist es natürlich einen verletzten, kranken Igel zu pflegen oder einen zu jungen Igel zu überwintern.

Und abschließend noch eine wichtige Anmerkung: Für Behandlung von Parasiten beim Igel sollen keine SpotOns für Katzen / Hunde verwendet werden, da diese sehr oft nicht vertragen werden und zum Tod des Igels führen können.

Ing. Peter Kahr
Obmann TirolerTierEngel e.V.

Wo: O-Dorf, Innsbruck auf Karte anzeigen
Junger Igel mit jetzt knapp 500g gefunden im November, das Bild stammt vom 8. Dezember. Da ist Hilfe notwendig, da er zu klein ist um über den Winter zu kommen.
Grosse Laubhaufen, Äste Haufen. Das wird ab November zum Problem, wenn die Temperaturen sinken und sich Igel einnisten.
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