Lebensretterin Diana Obexer

In Kroatien verfolgte die Ustascha die Serben. Die Innsbruckerin setzte sich mit aller Kraft für die Kinder ein. | Foto: privat
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  • In Kroatien verfolgte die Ustascha die Serben. Die Innsbruckerin setzte sich mit aller Kraft für die Kinder ein.
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INNSBRUCK. Das Haus, in welchem Diana Obexer geboren wurde, kennt jeder: Heute ist darin die Tyrolia-Zentrale untergebracht. Was die Innsbruckerin während dem Zweiten Weltkrieg geleistet hat, ist jedoch wenig bekannt. Die Händlerstochter, die in der Maria-Theresien-Straße aufgewachsen ist, heiratete einen serbisch-kroatischen Arzt – Julije Budisavljević – und zog 1919 nach Zagreb, wo sie später auch den Zweiten Weltkrieg miterlebte. In Kroatien übernahm 1941 die faschistisch geprägte Ustascha die Macht und verfolgte nicht nur Juden und Roma, sondern vor allem die serbische Bevölkerung.


Vergessene Heldin

Als Diana Budisavljević von den Zuständen in den KZ-Lagern erfuhr, entschied sie sich zu handeln. Sie setzte alle Hebel in Bewegung – die als Frau eines einflussreichen Chirurges relativ viele waren –, um serbisch-orthodoxe Kinder aus den Lagern zu retten. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges waren das in Summe 12.000 Kinder. 1972 kehrte sie nach Innsbruck zurück und starb sechs Jahre später. Für ihren Einsatz wurde sie erst nach ihrem Tod von der serbisch-orthodoxen Kirche gewürdigt. In dem bei Tyrolia erschienenen Roman "Dianas Liste" wird nun der vergessenen Innsbrucker Heldin ein Andenken bereitet. Wilhelm Kuehs, der Autor des Romans, beschreibt Budisavljević so: "Sie war nicht sanft und zärtlich, sondern nüchtern und durchsetzungsstark. Sie zeigte Mut mit viel Autorität. Diana ist ein tolles Vorbild auch in Zeiten, wie diesen."

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