Lehre soll für Jugendliche attraktiver werden
Die Lehren in Tirol werden zu gering bezahlt. Vor allem nach der Erhöhung der KV-Mindestlöhne zeigt sich der Abstand zwischen dem Einkommen von Lehrlingen und Hilfsarbeitern besonders immens. Laut Tirols ÖGB-Jungendvorsitzenden Thomas Spiegl ziehen schon jetzt viele Jugendliche eine Hilfsarbeitertätigkeit einer Lehrausbildung vor. Spiegl fordert nun die Erhöhung der Mindestlehrlingsentschädigung.
TIROL. In Zahlen wäre das Gehalt eines Lehrlings nach einer Erhöhung folgendermaßen: im ersten Lehrjahr 700€, im zweiten 900€, 1.100€ im dritten und 1.300€ brutto im vierten Lehrjahr.
Auch die statistischen Zahlen zeigen den Trend, der eher negativ für offene Lehrstellen ausfällt. 946 offene Lehrstellen und nur 390 Lehrstellensuchende waren es im Juli 2017. So steuert man auf einen Fachkräftemangel zu, warnt Spiegl.
Neben der geringen Vergütung prangert Spiegl auch die Mobilität als Jobvoraussetzung an. Die zusätzliche finanzielle Belastung der Fahrtkosten oder generell die Qualifikation eines Führerscheins, ist für viele Lehrlinge unzumutbar. Die Lösung sieht Spiegl in der Übernahme der Kosten des B-Führerscheins sowie der öffentlichen Verkehrsmittel. Zusätzlich soll das Höchstalter von 24 Jahren als Voraussetzung für einen Anspruch auf ein Lehrlingsticket beim VVT aufgehoben werden.
Diese und viele weitere Ideen hat Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth vergangen Woche in einem Maßnahmenkatalog vorgestellt. Er fordert nun die Unterstützung der Politik und der Sozialpartner, um jungen Menschen eine Lehrausbildung wieder als eine Zukunftsperspektive schmackhaft zu machen.
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