Orgeln bis die Kasse klingelt. 18 Persönlichkeiten drehen ein Ding.

Begleitschutz Matthias Hille aus Berlin
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(Innsbruck 23. 8.) Ein kleines Projekt. Ausgehend – ein Gespräch zwischen "Welle1"- Andreas Gstrein und FdT-Waltl. Und die Drehorgel von Ratz Fatz (Frajo Köhle und Hermann Riffeser). Ort und Szenerie: Das heurige Festival der Träume. Ausgangspunkt – das Spiegelzelt „Cafe des Artistes“ am Nebenplatz beim Tiroler Landestheater. Vom 1. bis zum 18. August 2013. Und. Ganz ohne Drehbuch.

Eine Drehorgel

Eine Drehorgel ist ein Musikinstrument, das Atmosphäre und Flair versprüht, Freude schafft, leicht zu bedienen ist und hervorragend zum Spiegelzelt passt. Die „Wir-drehen ein-Ding-zusammen“-Orgel wurde von RatzFatz angeschafft und kann ca. 300 Wunschmelodien spielen – da ist für jede/n etwas dabei! Ratz Fatz: „Zur Vermehrung von Freude und Wohlbefinden“ - und zum Erorgeln von Spenden, für Kinder, denen es nicht so gut geht. So stellten sich namhafte Tiroler in den Dienst der guten Sache und versuchten – vorerst vor dem „Cafe des Artistes“ – später direkt in der Altstadt „ein Ding zu drehen“ und „Geld für Musik“ zu sammeln. Die Welle 1 lud die 18 Persönlichkeiten zu diesem Projekt ein. Spannend.

Das Geld

Die „erorgelten“ Spenden kommen zur Gänze dem Projekt „Kinder helfen Kindern“ zugute. Eine Herausforderung für alle Beteiligten.

Ablauf

Erwin Seidemann begann am 1. August. Eifrig, aber noch am Standort verhaftet. Direkt vor dem Spiegelzelt „Cafe des Artistes“. Am nächsten Tag übernahm mit Direktor Walter Schieferer ein Tiroler Versicherer die Orgel. Und führte sie gleich zum Goldenen Dachl und zu den zahlreichen Touristen, die in Innsbruck weilten. Setzte den Massstab für die weiteren Orgelkolleginnen. Otto Leist vom ÖGB folgte tags darauf. Ambitioniert und mit Eigenleistung. Landtagsabgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider bediente am 4.8. die Orgel und ließ Musik erklingen. Ungewohnt aber doch engagiert vor dem Goldenen Dachl und der Maria-Theresien-Strasse. Eine Landesrätin drehte als nächste an der Kurbel. Christine Baur „drehleierte“ und trotzte dem drohenden Regen mit verstärktem Einsatz erfolgreichst. Anderntags übernahm mit der Bürgermeisterin das Stadtoberhaupt die Orgel. Mutig und volksnah sammelte Christine Oppitz-Plörer nicht nur Euros, sondern auch Sympathien. Direkt aus dem Geldtempel der Hypo Tirol Bank kommend, arbeitete Markus Jochum hart und herzlich am gemeinsamen Ergebnis und der Orgel. Als passionierter Orgelspieler drehte er besonders intensiv – unter anderem mutig am roten Teppich der gerade zu eröffnenden Innsbrucker Festwochen vor dem Landestheater. Ganz grosse Klasse! Zwei gestandene Eishockey-Cracks der Innsbrucker Haie nahmen die Orgel in die Mitte und ließen es krachen. Auch Regen konnte die Volleyballer des Hypo Tirol Volleyballteams nicht aufhalten. Rathausgalerien, Lauben und Kaufhaus Tyrol boten Schutz und Platz für die „Volleyorgel“ von Daniel Gavan und Co. Der Kandidat für den 10.8. ließ leider vergebens auf sich warten. Umso fleißiger am nächsten Tag AMS-Chef Anton Kern. Landeshauptmann Josef Geisler kurbelte am 12.8. gefolgt von seiner Landeshauptmann-Stellvertreter-Kollegin Ingrid Felipe. Mit Franz Mair von der Tiroler Versicherung trat wieder ein „strassenmusikerprobter“ Kandidat auf die Bühne, der selbst vor dem Sparkassenplatz nicht halt machte. Mit Johann Überbacher kam ein Ersatzspieler zum Einsatz. Voll motiviert und einsatzfreudig bis zur Erschöpfung. Ein muskelbepackter Swarco-Raider nahm am nächsten Tag die Orgel quasi unter den Arm und lies diese jodeln. Zwei neue Experten aus dem Neo-Managementeam des FC Wacker übernahmen am 17.8. die Aufgabe. Mehr als ein Unentschiedenpunkt schien aber nach den Vorgängerleistungen nicht im Bereich des Möglichen. Mit Hubert Flattinger, begleitet von dem gitarrespielenden Frajo Köhle gingen diese zweieinhalb Wochen „Orgeln“ auch doppelmusikalisch zu Ende.

Unterschiedlicher könnte es nicht sein. Nicht alle wollten, aber alle, ausser einer der nicht gekommen war, taten dies, mühten sich und drehten und sammelten. Und freuten sich. Über ein besonderes Erlebnis.

Strassenmusikant?

Am eigenen Leib zu spüren, wie schwer es Strassenmusikanten haben, Aufmerksamkeit zu gewinnen, Passanten zum Stehenbleiben zu animieren und dann auch noch für die eigene Leistung „abzukassieren“. Sich nicht nur die Seele aus dem Leib zu orgeln, sondern auch noch verbal zu parliereen. Hier setzt auch der einzige Kritikpunkt an: Alle Beteiligten hätten doch wohl eine profunde Einführung (nicht in die Technik des „Orgelns“) sondern der Gegebenheiten und Spielregeln der „Strassenkünstler“ bedurft. So wurden die Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit den Tücken des Lebens und Überlebens auf der „Strasse“ allzu brutal und direkt konfroniert.

Fazit beibt.

Sympathie, Lächeln, Menschennähe, Musik-machen und Freude am „Gutes-Tun“, wurde allemal signalisiert. Und sichtbar. Glückwunsch. Exakt 1.623,30 Euro wurden im wahrsten Sinne „erorgelt“. In einem letztlich alle Beteiligten fordernden Projekt. Allen die mitgemacht haben, herzlich gedankt. Den Helfern rund um dieses kleine – aber auch aufwendige Projekt – Ratz Fatz mit Frajo Köhle und Hermann Rifesser, Welle 1 mit Andreas Gstrein und seinem gesamten Team, dem FdT-Team – vor allem Gunther Hochhold, Marcantonio Marino und Gabriel „Marino“. Nicht zu vergessen unseren „Stelzenmozart“ aus Berlin. Matthias Hille begleitete ganz in weiss die meisten Orgler als optischer Blickfang.

Wo: Landestheater Vorplatz, Innsbruck auf Karte anzeigen
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