Staub, Lärm und rote Zahlen

"Keine Laufkundschaft": Metin von Supermarkt Onay
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INNSBRUCK. Staub, Lärm und keine Zufahrt: Die Amraser-Straße ist nicht nur für Autofahrer eine Herausforderung geworden. Auch die Geschäfte leiden unter den neuen Voraussetzungen, die mit der Erneuerung der Leitungen und dem Bau der Straßenbahngleisen zusammenhängen. Jene Geschäfte, die noch andere Filialen haben, stehen der Situation gelassen gegenüber. Die anderen: Kleine Geschäfte und Imbissbuden schauen auf die Monatsabrechnung und fragen sich, wie das weitergehen soll.


90 Prozent Verluste

Der Kabul Supermarkt – ein afghanisches Spezialitätengeschäft – hat im Vergleich zu den Monaten vor der Baustelle 90 Prozent weniger Umsatz. "Eine Katastrophe", resigniert der junge Geschäftsleiter Salim Ahmadi, der nun auf eine Unterstützung von der Wirtschaftskammer hofft. Er, wie auch sein Nachbar, der Besitzer des Imbissladens Burgerworld Görkem Gökhan, haben erst kürzlich eröffnet und sind auf die Parkplätze angewiesen, die sie im Normalfall vor der Haustüre haben.
Jetzt stehen da Bagger und Bauzäune, Staub steigt in die Luft, Fußgänger werden auf die andere Seite umgeleitet. Damit hat's sich mit der Laufkundschaft. Gökhan meint: "Ich putze die Fenster jede Woche mehrmals, aber appetitlich ist der Staub nicht." Auch der Onay Supermarkt an der Ecke hat Einbußen zu verrechnen: Die Bushaltestelle, die direkt vor der Tür war fällt jetzt ein Jahr lang aus, und damit auch zirka 25 Prozent der Kunden. Die Liste könnte man noch weiterführen: Berlhofer Farben, B&B Blumen oder der Tapezierer Ciresa Markus.


Wertet Standort auf

Verkehrs-StR. Sonja Pitscheider zur aktuellen Situation: "Wir nutzen jetzt schon alle Verbesserungspotenziale, die wir haben." Bgm. Christine Oppitz-Plörer – in ihrer Funktion als Wirtschaftsverantwortliche – stellt ergänzend klar, dass in "begründeten und nachgewiesenen Fällen von Umsatzeinbußen" finanzielle Unterstützung von Stadt und Wirtschaftskammer kommt. Auch ist sie sicher, dass durch die Neugestaltung die Standortqualität massiv erhöht wird und somit längerfristig den Wirtschaftstreibenden zugute kommt. Ob die kleineren Geschäfte und Lokalitäten bis zu dem Zeitpunkt ausharren können – in der Amraserstraße ist die Bauzeit auf ein Jahr berechnet – ist eine andere Frage.

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