Theater, das bewegen will

Diese jungen Menschen präsentieren ab Freitag in der Bäckerei die Theaterperformance 'meine.deine.unsere WELT'. | Foto: Siduno
  • Diese jungen Menschen präsentieren ab Freitag in der Bäckerei die Theaterperformance 'meine.deine.unsere WELT'.
  • Foto: Siduno
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Ein Probennachmittag in der Bäckerei. In wenigen Tagen wird ‚meine.deine.unsere.WELT‘, so der Titel dieses engagierten Theaterprojektes, hier seine Uraufführung erleben. Über vier Wochen haben die zehn Jugendlichen jetzt am Stück geprobt, nach einer ersten Probewoche im Juni. Dieser Probenphase waren freilich zahlreiche Workshopwochenenden vorausgegangen, in welchen all das Material gesammelt wurde, welches der junge Regisseur und Theaterpädagoge Matthias Rankov nun gemeinsam mit seinem Dramaturgen Lukas Schumacher zu einer abendfüllenden Performance verdichtet. Keine Frage, Rankov und seine Mitstreiter/innen im Verein SIDUNO nehmen den sich selbst gesetzten Auftrag sehr ernst und gaben dem, was da entstehen sollte, nämlich eine Bestandsaufnahme, eine Reflexion über das, was Jugendliche hier in ihrer Lebenswelt bewegt, was sie aufwühlt, verstört, verwirrt, hinreichend Zeit und Raum. Kein Wunder also, dass Heimat in diesem Projekt zu einem zentralen Begriff und Thema wurde, sowohl für jene, die hier geboren und aufgewachsen sind wie für jene, die aus Syrien, Afghanistan, dem Irak zu uns flüchten konnten. Das Ergebnis ist nun ab Freitag, 9. September, 19.30 Uhr in der Bäckerei zu sehen.

Theatrale Feldforschung

„Wir glauben, dass dem Theater wegen seiner interaktiven und performativen Form ein enormes pädagogisches Potenzial innewohnt“, heißt es auf der Homepage von SIDUNO. Genau das möchten die jungen Theatermacher/innen freilegen und für soziale Prozesse nutzen. Zehn Jugendliche, erstaunlich viele übrigens aus dem Tiroler Unterland, haben sich nach einem Casting gemeinsam mit Rankov und seinem Team über mehrere Monate hinweg auf theatrale Feldforschung begeben. Wer die Gruppe jetzt in Aktion sieht, kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Die Mädchen und Burschen wirken, als ob sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht hätten als zeitgenössische Theaterperformance. Sie bewegen sich selbstsicher durch den Raum, skandieren überzeugend chorische Texte. Und unentwegt möchte man Sätze mitnotieren, wie etwa jene vom neuen erweiterten Glaubensbekenntnis oder auch die niederschmetternde Erkenntnis: Ich will Pensionistin werden.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Alkoholkonsum geht nicht spurlos an der Gesundheit vorbei. Viele Tirolerinnen und Tiroler leben bereits mit den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum. | Foto: unsplash/Anshu A (Symbolbild)
3

Alkoholismus
Was übermäßiger Alkoholkonsum im Körper anrichtet

Alkoholkonsum geht nicht spurlos an der Gesundheit vorbei. Viele Tirolerinnen und Tiroler leben bereits mit den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum. TIROL. Genaue Zahlen zu den Folgen von Alkoholkonsum sind nur schwer zu bekommen, da diese nur aus dem stationären Bereich zur Verfügung stehen. Im Jahr 2020 wurden in Österreich 1,4 Prozent aller Todesfälle explizit mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Allerdings dürfte hier die Dunkelziffer weit höher liegen. Dabei stehen Todesfälle bei...

  • Tirol
  • Sabine Knienieder

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.