"Versteckter Hitler": Die Polizei ermittelt
Im "Weissen Rössl" soll seit Jahren ein Bild hängen, dessen Rückseite der "Führer" ziert. LVT ermittelt.
"Aufgrund dieser Berichterstattung wurde am Freitag das Landesamt für Verfassungsschutz damit beauftragt, der Sache nachzugehen", erklärt Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Er bezieht sich damit auf einen Blogeintrag des Oberländer Publizisten Markus Wilhelm. Dieser hatte am vergangenen Freitag auf "dietiwag.org" einen Artikel veröffentlicht, der in Innsbruck für Furore sorgt.
Verstecktes Portrait
Konkret geht es um das Traditionsgasthaus "Weisses Rössl" in der Innsbrucker Altstadt. In dessen "Rösslstube" soll seit Jahrzehnten ein Gemälde mit einer buchstäblich "dunklen Seite" hängen. Denn während die Vorderseite des Bildes einen im Gras liegenden Hirten (im Stil von Albin Egger-Lienz) zeigt, ziert die Rückseite ein Portrait von Adolf Hitler. Für "normale" Besucher der Stube war dieses Bildnis nicht zu sehen, doch wussten in Innsbruck – laut den Kommentaren auf Wilhelms Seite – einige von dessen Existenz.
"Gesellige Runden"?
Der – auch strafrechtlich relevante – Vorwurf, den Wilhelm nun erhebt, ist, dass das besagte Bild in "geselligen Runden" immer wieder von der Wand genommen und umgedreht wurde. Belege hierfür finden sich im Blog des Publizisten keine. Der Verfassungsschutz (LVT) hat jedenfalls das Bild bereits beschlagnahmt und die Ermittlungen aufgenommen, wie die Pressestelle des Landespolizeikommandos bestätigt. Details zu den Ermittlungen wollen derzeit (Stand: Montag) weder Polizei noch Staatsanwaltschaft bekanntgeben.
Auf direkte telefonische Anfrage des STADTBLATTes betonte Rössl-Chef Klaus Plank, "keinen Kommentar" zur Causa abgeben zu wollen.
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