AK fordert Banken auf Konditionen zu überdenken

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Die Konsumentenschützer der AK Tirol registrieren immer mehr unzufriedene Bankkunden. Viele Tirolerinnen und Tiroler empfinden es als äußerst ungerecht, dass Banken für Sparguthaben oft weniger als ein halbes Prozent zahlen, gleichzeitig aber bei den Überziehungszinsen für Girokonten unverschämt zugreifen.

Angesichts solcher Bankpraktiken ruft AK Präsident Erwin Zangerl die Banken zu „Entgelten mit Augenmaß“ und zu einem ordentlichen Umgang mit den Beschäftigten auf.

Spitzenreiter bei der Zinsspanne

Einer der Spitzenreiter hinsichtlich Zinsspanne ist die Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV). Während diese ihren Girokunden überhaupt keine Habenzinsen, also keine Guthabenzinsen zahlt, verrechnet sie für Überziehungen bis zu 12,25 % und für Überschreitungen gar bis zu 17,25 % pro Jahr. Dabei ist die derzeit extreme Spanne zwischen Soll- und Habenzinsen nicht die einzige Kritik an den Banken.

Auch die Höhe vieler Einzelspesen ist oft nicht mehr nachvollziehbar. Am Schalter der Bank Austria muss für die Bareinzahlung per Erlagschein auf ein Fremdkonto 6,50 Euro bezahlt werden – und zwar unabhängig von der Höhe des Einzahlungsbetrages.

Ebenfalls zu den Spitzenreitern zählt mit 5 Euro pro Bareinzahlung die Volksbank Tirol. Bei der Volksbank Tirol registrieren die AK Konsumentenschützer übrigens nach der vollzogenen Fusion der eigenständigen Teilinstitute eine besondere „Geheimhaltungspolitik“, was die Bankspesen betrifft. So hat es die Volksbank Tirol als einziges Tiroler Institut abgelehnt, sich beim letzten Bankenmonitoring zu beteiligen, sodass die aktuellen Konditionen und Entgelte diesmal dort gesondert ermittelt werden mussten.

AK Präsident Erwin Zangerl zeigt sich besorgt über die in den letzten Jahren teilweise massiv gestiegenen Entgelte für Tiroler Bankkunden. Er appelliert an die Verantwortlichen, die Konditionen zu überprüfen und Spesen und Entgelte mit Augenmaß und Sozialverträglichkeit festzusetzen.

AK Forderungen

  • Angemessenes Verhältnis zwischen Haben- und Sollzinsen bei Girokonten
  • Leistbare Spesen und Entgeltsätze mit Augenmaß
  • Überdenken der Hochspesenpraktiken mancher Bankinstitute
  • Übersichtliche und leicht vergleichbare Kontopakete
  • Transparente Preislisten auf jeder Bankenhompage

Die Konsumentenschützer der AK Tirol raten:

  • Vermeiden Sie, wann immer es geht, Ihr Konto zu überziehen. Wenn Sie längerfristigen Finanzierungsbedarf haben, dann lassen Sie sich von Ihrem Bankberater ein Kreditangebot vorlegen. Ein Kredit ist langfristig oft deutlich günstiger als das ständige Überziehen eines Gehaltskontos.
  • Sprechen Sie Ihren Bankberater aktiv darauf an, wenn Ihnen Spesen verrechnet werden, deren Höhe Sie nicht nachvollziehen können. Fragen Sie nach für Sie günstigeren Kontomodellen.
  • Immer, wenn Ihnen Ihre Bank mitteilt, dass sie die Kontokonditionen ändern will, dann nehmen Sie dies zum Anlass für einen Vergleich mit anderen Banken und wechseln gegebenenfalls. Hilfreich dabei kann Ihnen der AK Bankenrechner sein, zu finden auf: ak-tirol.com im Bereich „Service“ und „Rechner & Tools“
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