Unterstützungsmaßnahmen für Landwirte stoßen auch auf Kritik

Sinkende Milchpreise gefährden die Existenz von heimischen Landwirten. | Foto: Pixabay
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TIROL. Der SP-Agrarsprecher Georg Dornauer kritisiert die von der Tiroler Landesregierung beschlossenen Unterstützungsmaßnahmen für Tiroler Landwirte aufgrund des sinkenden Milchpreises. Auch der Landeskulturfonds müsse aufgelöst werden, so Georg Dornauer.

Die Milchpreise sind in den letzten Jahren stark gesunken

Innerhalb von nur zwei Jahren ist der Milchpreis von mehr als 45 Cent/Liter auf nur mehr 27 Cent pro Liter gefallen. Das ist ein Einkommensverlust von rund 40 Prozent. Für viele heimische Landwirte sei dies existentiell bedrohlich, so der stellvertretende ÖVP-Klubobmann Hermann Kuenz. Das Land Tirol und der Landeskulturfonds übernehmen - aufgrund des hohen Preisverfalls - heuer rund 800.000 Kreditzinsen für Landwirte.

Kritik an dieser Finanzspritze für Landwirte

SP-Landtagsabgeordneter Georg Dornauer kritisiert diese neuerlichen Zahlungen für Landwirte: „Die Zahl der Bauern-Privilegien ist groß: Eine Bevorzugung in Sachen Grundsteuer hier, eine Gefälligkeit im Rahmen der Raumordnungsnovelle da. Rund 50 Millionen Euro im Jahr lässt sich das Land die Förderung der circa 15.000 Landwirte – nur mehr 4.000 davon Vollerwerbsbauern! – kosten. Mit Bundes- und EU-Förderungen kommen wir insgesamt auf 200 Millionen." Dornauer sieht darin eine Art Vollkaskoversicherung für Landwirte zu Lasten der Allgemeinheit. Gleichzeitig gäbe es für die ArbeitnehmerInnen oder Einzelpersonenunternehmen keine derartigen Unterstützungen.

Forderung nach Auflösung des Landeskulturfonds

Der Landeskulturfonds des Landes TIrols vergibt Agrarinvestitionskredite, befasst sich mit An- und Verkauf landwirtschaftlicher Liegenschaften und vergibt Darlehen für DienstnehmerInnen in der Land- und Forstwirtschaft. Im Zusammenhang mit dieser neuerlichen Unterstützung der Landwirte erneuert Georg Dornauer die Forderung nach einer Auflösung des Landeskulturfonds. Für ihn wäre das ein erster Schritt für eine angekündigte Verwaltungsreform. Das Land Tirol könnte als Rechtsnachfolger die Aufgaben dieser "Bauernbank" übernehmen. "Die Aufgaben würden sowohl die Agrarmarketing als auch der Bodenfonds transparent und zeitgerecht abwickeln.“, so Dornauer.

Positive Stimmen für die Unterstützungsmaßnahmen

Zustimmung erhält diese Unterstützungsmaßnahme von Hermann Kuenz. Die Tiroler Landesregierung habe mit ihren kürzlich beschlossenen Unterstützungsmaßnahmen für Tirols Landwirte in einer absoluten Ausnahmesituation schnell und richtig gehandelt, betont Kuenz. Auch Tiroler Landtagsabgeordneter Stadtrat der FPÖ Edi Rieger begrüßt diese Maßnahmen: "Es braucht einen fairen Milchpreis, mit dem unsere Landwirte leben können." Der Schutz und die Förderung der Tiroler Bauern sei notwendig. Sie würden die Tiroler Kulturlandschaft erhalten, die Bewirtschaftung der Almen sei für den Tourismus wichtig, Lawinen- und Murengefahr können durch die Pflege der Kulturlandschaft vermindert werden, so Edi Rieger.

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