Ragweed - Eine Pflanze, die unsere Gesundheit gefährdet
Ragweed-Pollen gilt als einer der stärksten Pflanzenallergene und verursacht Heuschnupfen, Asthma und Kontaktallergie.
Bis zu 3 Milliarden Pollenkörner werden pro Pflanze produziert und durch den Wind über große Distanzen verbreitet.
Die Hauptblütezeit ist im August und September. Da ist der Pollengehalt in der Luft am höchsten, und die Belastung für Allergiker am größten.
Ragweed kann allergische Reaktionen, wie Schnupfen, Schwellung der Schleimhaut, Rötung der Augenbindehaut, Atemnot und Hautjucken auslösen. Die durch die Allergie ausgelösten jährlichen Gesundheitskosten sind beträchtlich.
Ambrosia artemisiifolia (Beifußblättriges Traubenkraut) gehört zur Familie der Korbblütler, wurde aus Nordamerika eingeschleppt und bevorzugt Standorte, wie Äcker, offene Böden, Erdhaufen, Strassenränder, Deponien und Flussufer. Die Pflanze ist einjährig und überwintert ausschließlich durch Samen, die bis 40 (!) Jahre keimfähig bleiben können.
"Ragweed hat ein hohes Ausbreitungspotential. Die Pflanzen sollten überall und sofort bekämpft werden, wo sie auftreten. Die wirksamste Bekämpfung ist das Ausreißen der Pflanzen, bevor sie zum Blühen kommen." erzählt Norbert Kloiber vom Verschönerungsverein Mogersdorf. Der Verschönerungsverein Mogersdorf veranstaltete am Samstag, den 6. Juli als eine der wenigen Initiativen im Land eine gemeinsame Aktion zur Ragweed-Bekämpfung. Mitglieder des Verschönerungsvereines durchsuchten Äcker und Strassenränder im Gemeindegebiet nach Ragweed Pflanzen und rodeten sie. Die Pflanzen sind jetzt noch relativ klein und können bis zur Blütezeit eine Höhe von bis zu 1,50 Meter erreichen.
Eine Aktion mit Vorbildwirkung...
...denn die Verbreitung der Pflanzen nimmt seit 2007 deutlich zu. Reinigungsverfahren in der Wild- und Ziervögelfutterabfüllung könnten das Ausmaß der Kontamination von Vogelfutter mit Ambrosia verringern. Eine Information der Bevölkerung und eine Erfassung der Verbreitung sind als Maßnahmen zur Bekämpfung in der Schweiz und in Ungarn bereits seit ein paar Jahren weitgehend vorhanden. In Ungarn gibt es die Bekämpfungspflicht.
In der Schweiz ist Ragweed meldepflichtig und es gilt die Bekämpungspflicht. So wurden in der Schweiz bereits seit 2006 Kurse abgehalten, gezielte Kontrollen an Straßen, Baustellen, Feldern, Gärten und in Parks durchgeführt, wodurch die Verbreitung im Kanton Zürich um mehr als 90% zurückging.
Das Steiermärkische Pflanzenschutzgesetz verlangt von Grundstückseigentümern beispielsweise seit 2002 eine Mitteilung an die Behörde, um eine weitere Verbreitung des Traubenkrautes zu verhindern. Eine Fachtagung, die 2010 im Nationalparkzentrum in Illmitz abgehalten wurde, widmete sich dieser Problematik. In Deutschland, den Niederlanden und Österreich war die Bekämpfung von Ragweed und Informationsarbeit vorläufig meist freiwilligen Aktionen einzelner Initiativen, wie der des Mogersdorfer Verschönerungsvereins zu verdanken.
Daher ist diese Aktion des Verschönerungsvereins Mogersdorf eine Aktion mit Vorbildwirkung, und es bleibt zu hoffen, dass sich möglichst viele Nachahmer finden, die der Verbreitung des Beifußblättrigen Traubenkrautes entgegentreten.
Weitere wichtige Informationen:
ragweed.boku.ac.at/
ragweed.boku.ac.at/bekaempfungfl/habitat-spezifische-bekaempfungsmassnahmen
www.agrar.steiermark.at
www.heiligenkreuz-lafnitztal.at
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