"Agrar Heiligenkreuz" investiert sieben Mio. Euro in Gemüse-Betrieb
Für Kohlsprossen, Mini-Wassermelonen, Lauch und Chicorée sowie für Pfingstrosen, Lilien und Gladiolen
Wenn Kunden in einer steirischen Billa-Filiale oder in einem Tiroler Merkur-Markt Kohlsprossen oder Chicorée kaufen, sind die Chancen recht hoch, dass diese aus burgenländischen Lafnitztal kommen. Denn hier baut die Firma Agrar Heiligenkreuz auf 44 Hektar Gemüse an, das sie - vorläufig exklusiv - an den Lebensmittelkonzern Rewe verkauft.
Neue Produktionsanlage
Die Kapazität der seit drei Jahren bestehenden Agrar Heiligenkreuz wird nun erweitert. Das Unternehmen, das zur Wiener Klimesch-Gruppe gehört, hat sieben Millionen Euro eine neue Produktionsanlage errichtet, die demnächst in Vollbetrieb geht. "Wir haben eine Chicorée-Treiberei, eine Verpackungshalle, Lager, Kühlzellen, ein Kühlhaus und eine Maschinenhalle gebaut", zählt Geschäftsführer und Inhaber Lukas Klimesch auf.
Hoffnungspflanze Chicorée
Die Agrar Heiligenkreuz konzentriert sich einerseits auf Pfingstrosen, Lilien und Gladiolen, andererseits auf Kohlsprossen, Mini-Wassermelonen, Lauch und Chicorée. Vor allem letzterem gilt die große Aufmerksamkeit. "Dieses Gemüse hat großes Wachstumspotenzial. Pro Kopf werden in Österreich geschätzte 100 Gramm verzehrt, in Frankreich dagegen sind es fünf Kilo, in Belgien vier", weiß Klimesch.
Ganzjahresbetrieb
Die zartbitter schmeckende Korbblütler-Art hat den Vorteil, dass sie das ganze Jahr erzeugt und ihre Produktion genau gesteuert werden kann. "Die Rüben werden nach einem Jahr geerntet, dann tiefgefroren, aufgetaut und in der abgedunkelten High-Tech-Treiberei in drei Wochen zur Reife gebracht", erläutert Klimesch. Die Produktion erfolge erdfrei und pestizidfrei. Auch die Kohlsprossen können in jeder Jahreszeit geerntet und verarbeitet werden, das mache das Unternehmen zum Ganzjahresbetrieb, sagt Klimesch.
Beschäftigtenzuwachs
Die Zahl der Beschäftigten in Heiligenkreuz ist wegen der neuen Produktionslanlage um 25 gewachsen und bewegt sich - je nach Saison der erzeugten Gemüse - zwischen 25 und 80. Auf den Feldern arbeiten nur EU-Ausländer. "Für diese Tätigkeit finden sich einfach keine Österreicher, obwohl wir nach Kollektivvertrag zahlen", bedauert Klimesch. Angebaut und geerntet wird auf Flächen in Heiligenkreuz, Poppendorf und Mogersdorf.
Am 28. September wird die neue Produktionsanlage offiziell eröffnet.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.