Nach neun Wochen Lockdown
Gastronomiebetriebe für Neustart gerüstet
Nach neun Wochen des "Fast-Stillstands" in der Gastronomie dürfen mit 15. Mai Gäste in ihren Lieblingsrestaurants und Cafés wieder Platz nehmen. Dabei sind aber neue Spielregeln zu beachten.
JENNERSDORF/STEGERSBACH. "Wir freuen uns, wenn es wieder losgeht. Die Gäste offenbar auch, denn es gibt bereits erste Tischreservierungen", erzählt der Jennersdorfer Event-Gastronom Gernot Schmidt. Mit 15. Mai öffnen drei seiner vier Lokalitäten wieder: das Gasthaus "Zum Hof", die "Café-Lounge-Bar" sowie das "Gasthaus-Café" in Tauka. "Der Betrieb in Altenhof in Neuhaus am Klausenbach wird vorerst nicht aufgemacht." Schmidt will erst abwarten, wie sich die wirtschaftliche Situation entwickelt.
Eigenverantwortung
Die neuen Verordnungen beäugt der Gastronom kritisch. "Der Mehraufwand verursacht erhebliche wirtschaftliche Einbußen." Vor allem der verbotene Theken- und Schankbetrieb bedeutet für ihn einen nicht unwichtigen Umsatzverlust. "Die Ein-Meter-Abstandsregel hätte man hier durchaus anwenden können." Schmidt gibt sich keiner Illusion hin: "Die ersten Monate werden sehr schwierig werden." Unterstützung erhofft sich der Szene-Wirt von der Bundesregierung und deren "Wirte-Hilfs-Paket". "Nach acht Wochen Sperre haben wir bisher keinen einzigen Cent gesehen." Seine rund 20 Mitarbeiter sind zurzeit alle in Kurzarbeit.
Abholservice bleibt
Das Liefer- und Abholservice werde sehr gut angenommen. "Der Lieferdienst wird nach Wiederöffnung einstellt, das Abholservice soll weitergehen." So können auch vorsichtige Gäste weiterhin kulinarisch versorgt werden. "Denn die Gäste sollen sich bei uns, so weit es geht, wohlfühlen", betont Schmidt.
Vorsichtige Gäste
Das will auch Julia Eberhardt vom Gasthof "Eberherz" in Stegersbach. Denn räumlich muss sie in ihrem Speiserestaurant nicht viel verändern. "Die meisten Tische stehen in ausreichendem Abstand zueinander", sagt Eberhardt. Trotzdem rechnet sie damit, dass nach der Öffnung am 15. Mai der Gästezustrom nur langsam steigt. "Auch weil Feiern und Touristen bis auf weiteres fehlen. Wir werden daher vorläufig montags und dienstags die Abendöffnung weglassen", kündigt Eberhardt an. Das sonntägliche Selbstbedienungsbüffet entfällt bis auf weiteres aus Sicherheitsgründen. Auch das Personal werde anfangs nicht in voller Stärke benötigt.
Treue Gäste
Ihren Gästen ist Eberhardt dankbar für die Treue während der Krise. "Das Abholservice wurde gut angenommen, an Sonntagen hatten wir bis zu 120 Essensbestellungen." Und auch die ersten Tischreservierungen für die Zeit danach liegen bereits vor.
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