Nach dem Shutdown
Geschäfte und Betriebe dürfen wieder Kunden locken
Nach einer vierwöchigen Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie haben seit 14. April wieder zahlreiche Geschäfte geöffnet. Das betrifft Handelsflächen unter 400 Quadratmetern sowie Bau- und Gartenmärkte.
Von den ersten Lockerungen profitieren viele kleinere Geschäfte. Ob sich daraus aber wirklich Profit schlagen lässt, muss sich erst in den nächsten Tagen zeigen.
Zurückhaltende Kunden
"Die Kunden sind noch sehr verhalten", beschreibt Monika Track das Kaufverhalten im Weltladen Jennersdorf. "Es muss sich erst wieder herumsprechen, dass wir wieder geöffnet haben." So mussten corona-bedingt die Öffnungszeiten geändert werden. "Wir haben viele ehrenamtliche Mitarbeiter, die einer Risikogruppe angehören. Um diese schützen zu können, mussten wir unsere Zeiten einschränken", so Track.
Auch Georg Popofsits hat in seinem Modegeschäft "Pop Shop" in Stegersbach seit der Wiedereröffnung noch keinen Kundenansturm erlebt. "Die Leute sind noch sehr zurückhaltend. Von großer Kauflust ist noch nichts zu spüren, auch weil derzeit natürlich die Anlässe fehlen, zu denen man sich neu einkleidet." Popofsits reagiert, indem er vorläufig die Öffnungszeiten verringert. Seit dieser Woche ist der "Pop Shop" einstweilen nur vormittags geöffnet.
"Mit Vorsichtsmaßnahmen wie Abstandhalten und Maskenpflicht gehen die Kunden schon sehr routiniert um", so Popofsits' Beobachtung.
Das Autohaus Nikles in St. Martin an der Raab hatte zwar während des Shutdowns auch für Notfälle geöffnet, der Autoverkauf ist aber erst seit dem 14. April wieder zulässig. "Unter Einhaltung der behördlichen Vorsichtsmaßnahmen können ausgestellte Fahrzeuge besichtigt werden", berichtet Gerhard Nikles. "Das Autogeschäft ist zurzeit sehr zögerlich. Die Werkstatt mit Service und Reifenwechsel läuft gerade an." Um das Risiko zu minimieren wurden zwei Teams gebildet, die sich im Wochenrhythmus abwechseln. Ein Teil der Mitarbeiter befindet sich in Kurzarbeit. "Wir hoffen, ab dem 4. Mai wieder in Vollbetrieb gehen zu können", so Nikles.
Auftragsstornierungen
"Es ist keine einfache Zeit", erzählt Raumausstatter Bernd Gibiser aus Heiligenkreuz. "Einige Kunden sind von ihren Aufträgen zurückgetreten oder haben diese aufgeschoben." Die Schließung seines Geschäfts "Wohnmode Gibiser" nutzte der Unternehmer, um alte Aufträge abzuarbeiten. Neue große Aufträge bleiben im Moment aus", gesteht Gibiser. Einen guten Umsatz gebe es beim Verkauf von Mund-Nasen-Schutzmasken.
Umsatzverlust
Obwohl der Jennersdorfer Baumarkt Niederer in kürzester Zeit seinen Online-Shop auf die Beine stellte, über den viel geordert und ausgeliefert wurde, konnten erhebliche Umsatzeinbußen nicht abgewendet werden. "Wir haben unsere umsatzstärksten Wochen verloren. Die können auch nicht mehr aufgeholt werden", betont Geschäftsführerin Julia Niederer. Die Wiedereröffnung des Baumarkts Niederer nutzten viele Kunden zum Kauf von Heimwerker-Materialen und Sommerblumen. "Die Kunden sind sehr diszipliniert und befolgen die Sicherheitsvorkehrungen wie Abstandhalten und Maskenpflicht." Der Geschäftsalltag wird zurzeit nur mit halber Kraft gestemmt. "Die Hälfte der Mitarbeiter ist in Kurzarbeit", verrät Niederer abschließend.
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