Katholische Kirche Breitenfeld
Breitenfelder Kirche (8, Uhlplatz; Pfarrkirche; heiliger Franz Seraphicus von Assisi).
Der geistige Anreger zum Bau der Kirche war der Grundrichter von Breitenfeld, Karl Georg Gaber, der nach dem Tod Franz' I. (2. März 1835) den Bau einer Gedächtniskirche propagierte.
Die finanzielle Grundlage legte noch im selben Jahr Kaiserinwitwe Karolina Augusta durch eine bedeutende Geldspende. Es dauerte jedoch Generationen, ehe seine Idee verwirklicht wurde, da sich sowohl das erzbischöfliche Ordinariat wie das Schottenstift gegen die Notwendigkeit einer Kirche aussprachen. Deshalb wurde 1839 ein Kirchenbauverein gegründet, zu dessen Präsident die Kaiserinwitwe Friedrich Graf Wilczek machte.
Karolina Augusta sollte den Bau nicht mehr erleben († 9. Februar 1873). Erst im Februar 1886 kam es zu einer Wettbewerbsausschreibung, aus der Alexander Wielemans und Viktor Luntz als Sieger hervorgingen (Genehmigung des Projekts durch den Kaiser am 14. Juli 1887, Grundsteinlegung in seinem Beisein durch Kardinal Gruscha am 9. Mai 1894).
Die Kirche präsentiert sich als Backsteinbau in Formen der lombardischen Frührenaissance und wurde am 18. Juni 1898 durch Weihbischof Dr. Schneider in Anwesenheit Kaiser Franz Josephs konsekriert.
Da zur Bauzeit bereits die Gürtelstraße angelegt war und die Vororte mit Wien vereinigt waren, wurde die Kirche mit ihrem Eingang zum Gürtel und nicht zur ehemaligen Vorstadt situiert, was von der Bevölkerung kritisch vermerkt wurde.
Das Relief „Heiliger Franz Seraphicus von Assisi" über dem Portal schuf Richard Kauffungen; das Bogenfeld darüber enthält ein secessionistisches Christusmosaik nach dem Karton von Alfred Roller. Das Kircheninnere ist dreischiffig; Rudolf Bacher („Geburt Christi") und Franz Xaver Zimmermann („Kreuzabnahme") sind durch Ölgemälde vertreten.
Taufbecken und Kanzel sind Werke Wielemans', die Statuen schufen Othmar Schimkowitz (Herz Jesu) und Albin Moroder (heiliger Franz, heiliger Antonius). Das Gotteshaus wurde am 22. März 1945 durch Bomben schwer beschädigt und nach 1947 durch Hans Petermair im Rohbau wiederhergestellt; der endgültige Ausbau erfolgte bis 1958. Die Entwürfe für die neuen Fenster-Grisaillemalereien stammen von Franz Deed.
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