Nachhaltige Josefstadt
Auf Vorbestellung einkaufen

- Margareta Zimmermann freut sich darüber ihren Kunden immer frische Ware anbieten zu können.
- Foto: essenswert.at
- hochgeladen von Larissa Reisenbauer
Margareta Zimmermann stellt sich dem Kampf gegen die enorme Lebensmittelverschwendung.
JOSEFSTADT. 760.000 Tonnen Nahrungsmittel landen jährlich alleine in Österreich im Müll. Dieser Zahl sagt die ehemalige Lehrerin Margareta Zimmermann seit mittlerweile sechs Jahren mit ihrem Lebensmittelladen "essenswert.at" den Kampf an.
Das Konzept ist ein sehr einfaches und doch wirksam: "Von Freitagfrüh bis Dienstag um 15 Uhr können meine Kunden im Webshop www.essenswert.at ihre Lebensmittel, alle regional und saisonal, vorbestellen. Am Freitag werden diese dann von meinen Partnern – ausschließlich Bio-Bauern – frisch und unter Einhaltung der Kühlungsvorschriften in mein Geschäft in der Schlösselgasse 20 geliefert", erklärt Zimmermann.
Nachhaltiges Einkaufen
Der Grundstein für ihre nachhaltige Gesinnung wurde bereits in ihrer Kindheit gelegt. "Wir waren eine der wenigen Familien in Floridsdorf, die bereits damals kein Auto besessen und unsere Urlaube fast nur innerhalb Österreichs gestaltet haben. Dazu sind wir mit der Bahn gefahren. In meiner frühen Kindheit haben wir unsere Sommer immer auf einem Bauernhof am Land verbracht", erinnert sich Zimmermann sehr freudig.
Obwohl sie der Non-Profit-Bereich und das Sozialmanagement immer fasziniert haben, wurde sie im ersten Bildungsweg Lehrerin. "Die Lebensmittelverschwendung hat mich immer schockiert. Daher habe ich mich nach einer zweijährigen Planung dazu entschlossen, meine Zeit meinem Konzept von essenswert.at zu widmen."
Planung ist Hauptproblem
Zimmermann hat ausschließlich Bio-Bauern als Partner in ihr Konzept aufgenommen. Diese erhalten für ihre Produkte den Preis, den sie verlangen –es wird nicht gefeilscht. Damit möchte die Unternehmerin auch dem Hofsterben und dem Klimawandel entschieden entgegenwirken. "Auf so manchem Hof wird Saatgut selten gewordener Nutzpflanzen kultiviert, wodurch die Bauern nicht so stark von Ernteausfällen betroffen sind, wie das bei industriell ausgerichteten Landwirten der Fall ist. Diese Anpassungen an die veränderten Klimabedingungen sind überlebensnotwendig für uns alle", meint Zimmermann.
Der Erfolg gibt der Floridsdorferin recht. Seit sechs Jahren führt sie ihr Geschäft mit steigender Kundenzahl. Das größte Problem ihrer Einkäufer? Die Vorplanung. "In Wien hat man ein großes Angebot an Supermärkten, die ständig geöffnet sind. Wir haben dadurch einfach verlernt, Wocheneinkäufe zu planen."


Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.