Rapper Kid Pex: "Wir wissen genau, wohin diese Spirale der Hetze führt"

Kid Pex beim bz-Interview im Esterhazypark, im Hintergrund seine ehemalige Schule, das Amerlinggymnaisum im sechsten Bezirk.
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  • Kid Pex beim bz-Interview im Esterhazypark, im Hintergrund seine ehemalige Schule, das Amerlinggymnaisum im sechsten Bezirk.
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MARIAHILF/JOSEFSTADT. Er bezeichnet sich schon mal als "Tschuschenrapper", besser bekannt ist Petar Rosandić aber als Kid Pex. Seit gut 10 Jahren mischt er professionell in der Wiener Hip-Hop-Szene mit, ist außerdem Journalist und betreibt seine eigenes Modelabel "Pexwear". Die T-Shirts, Kapuzenpullis und vor allem die Pickerl, auf denen zu lesen ist "Wien Oida, Beč Oida" sieht man seit Jahren auf den Straßen Wiens und der Kultspruch steht exemplarisch für die Vielfalt, den Jugendslang und die Zweisprachigkeit, die auch aus Kid Pex' Texten sprechen.

Er selbst rappt sowohl auf kroatisch wie auch auf deutsch. Auf kroatisch "nimmt er die eigene Community ran", auf deutsch rappt er in den vergangenen Jahren wieder vermehrt, da "politische Inhalte in der Landessprache mehr Menschen erreichen", so Petar Rosandić. Und Gründe, politisch zu sein, hat er genug. Mit neun Jahren ist der heute 32-Jährige nach Österreich gekommen, nach Wien Mariahilf. Gelebt hat er inzwischen im 2., 16., und 17. Bezirk, heute ist der Wohnort seiner Wahl Penzing. "Ich schätze das ruhigere Leben am Stadtrand, Rapid is auch in der Nähe - im 14. hab ich alles, was ich brauche."

1990er in Wien: Erinnerungen an "Nachbar in Not"

Als er in den 1990ern Österreich kam, war Krieg im ehemaligen Jugoslawien, an den sich Kid Pex erinnert. Er erinnert sich auch, welches Gefühl er damals in Österreich hatte: "Ich war beeindruckt von der Solidarität. Alle hatten die 'Nachbar in Not'-Pickerl auf den Autos, die Menschen waren sehr hilfsbereit", so Kid Pex, der in der Gumpendorfer Straße aufgewachsen ist. Dieses Gefühl hat er heute nicht mehr, die Stimmung in der Gesellschaft hätte sich negativ entwickelt. Er selbst hat sich im Jahr 2013 mit den Flüchtlingen, die damals die Votiv-Kirche besetzt hatten solidarisiert, gemeinsam mit dem Favoritner Dialekt-Rapper "A.Geh Wirklich?" hat er das Lied "Recht auf Leben" geschrieben. Er war damals auch vielen Demos, war 2015 in Ungarn in Röszke um zu helfen - aber: "Ich will mich da nicht selbst loben, es gibt Leute die machen das tagtäglich."

Und dennoch leistet er mit seinen kritischen Texten einen ebenso wertvollen Beitrag zu einem vielfältigen Zusammenleben in dieser Stadt. Und dabei kritisiert er die Ex-Jugoslawische Community genauso, wie auch die Österreicher. "Viele Serben und Kroaten die selbst einmal Flüchtlinge waren, wählen heute die FPÖ." Das habe mit einer nicht verdauten Islamophobie, aber auch mit einem starken Nationalismus zu tun, so Kid Pex. Er selbst sei ein bisschen "heimatlos, aber am ehesten Wiener - ansonsten Mensch."

"Antifaschisten stärken"

Aber auch diverse Medien würden ihren Teil zu dieser negativen Stimmung beitragen. "In den 90er Jahren gab es 'nur' die Krone, jetzt haben wir auch Heute und Österreich." Unterkriegen lässt er sich davon nicht, kürzlich hat Kid Pex den Track "Antifašista" veröffentlicht. Damit will er jenen den Rücken stärken, die sich gegen diese gesellschaftlichen Tendenzen stellen, denn auch zu protestieren, werde immer schwieriger. "Aber man muss da dagegen halten, denn wenn wir zurück denken, wissen wir ganz genau, wohin diese 'Spirale der Hetze' führt."

Zur Sache:

Einen Rap-Workshop für 13- bis 26-Jährige hält Kid Pex am 11. April im B72 (8., Hernalser Gürtel 72-73) von 17 bis 20 Uhr. Es sind keine Vorkenntnisse nötig, danach gibt es eine Open-Stage. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung mit Namen und Geburtsdatum unter soundbase@wienXtra.at ist aber nötig. Infos: www.wienxtra.at/soundbase

Mehr über Kid Pex und Pexwear gibt's unter: www.wienoida.at und auf Facebook.

Gewinnspiel:
Ein "Wien Oida, Beč Oida"-T-Shirt (in der Größe XL) gibt's außerdem zu gewinnen.

Diese Aktion ist beendet.

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