Theater
Spielplanpräsentation im Theater Josefstadt
Bei der Präsentation des Theaterspielplans 2020 wurde die Abwesenheit des Kulturministers zum Thema.
JOSEFSTADT. Das Theater in der Josefstadt und die dazugehörigen Kammerspiele in der Rotenturmstraße im 1. Bezirk sind seit Langem kulturelle Fixpunkte der Wiener Theaterszene. Um über die vergangene Saison zu informieren und auf die nächste hinzuweisen, wurde nun zu einer Pressekonferenz geladen.
Währenddessen fand Direktor Herbert Föttinger sehr klare Worte für die bisherige Abwesenheit des Kulturministers Gernot Blümel (ÖVP).
Sozialkritisches Theater
Seit 2012 ist Föttinger Direktor der Kulturinstitution. Bislang hat er viele Umstrukturierungen vorgenommen, darunter sein größter Erfolg: die sozialkritische Positionierung der Kammerspiele. Kein Wunder, dass er diese besonders hervorhob, ist er doch selbst kein bisschen auf den Mund gefallen.
Während seine Mitredner im Rahmen der Pressekonferenz über Zahlen, Daten und Fakten rund um das Theater in der Josefstadt sprachen, fokussierte er sich auf zwischenmenschliche Aspekte, die sein Haus betreffen. Unter anderem thematisierte er die Haltung der Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ), die den Stopp der Suche nach einer Nachbesetzung der Volkstheater-Direktion unterstützt und mit dem Bund über mehr Geld für kulturelle Institutionen in Wien verhandeln möchte.
Indirekte Einladung an Blümel
Doch besondere Aufmerksamkeit erhielt der Redner, als er die Abwesenheit des Kulturministers Gernot Blümel ins Gespräch brachte. Sofort brach eine rege Diskussion unter den geladenen Journalisten aus. Sager wie "Er war auch noch nie im Burgtheater" und "Doch, einmal hat er sich dort sehen lassen"#+wurden dabei in den Raum gestellt.
Föttinger hingegen will den Minister in seinen Häusern begrüßen: "Es gibt derzeit interessante Thematiken in beiden Häusern – in der Josefstadt sowie in den Kammerspielen. Hierzu kann ich Herrn Blümel nur einladen." Bis zu Redaktionsschluss bekamen wir keine Antwort des Kulturministers, was er dazu sagt.
Doch abseits des "spontanen" Exkurses des Direktors wurde neben den neuen Theaterproduktionen auch besonderer Wert auf die Haltung der beiden Häuser gelegt. "Heutzutage ist es wichtiger denn je, auch mit der Kunst klar Stellung zu beziehen. Es geht dabei nicht um Politik. Ob links oder rechts, das sollte keine Rolle spielen. Doch müssen Menschlichkeit und soziale Werte in den Vordergrund treten. Nach diesen Kriterien haben wir unsere Stücke ausgewählt", bekräftigte Föttinger zum Abschluss.
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