Synagoge Neudeggergasse: Gedenken mit Blick nach vorne

Irmtraut Karlsson: "Die Erinnerung muss wach bleiben."
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  • hochgeladen von Christian Bunke

JOSEFSTADT. Gedenkarbeit braucht Ausdauer. Davon bringt Irmtraut Karlsson einiges mit. Als Obfrau des Vereins "Steine der Erinnerung Josefstadt" ist es zu einem großen Teil ihr zu verdanken, dass heute ein Gedenkstein an die Vernichtung der Synagoge in der Neudeggergasse erinnert.

Bis dahin war es ein weiter Weg. Im Jahr 1998 fand erstmals eine Erinnerungsaktion von ehemaligen Nachbarn der Synagoge statt. Sie hüllten den Gemeindebau, der seit 1956 an der Stelle der Synagoge steht, in eine Nachbildung ihrer damaligen Fassade ein. "Das ging nicht ohne Widerstand der Anrainer ab", erinnert sich Karlsson. Seit 2008 gibt es einen Gedenkstein. Im kommenden Jahr sind die Pogrome 80 Jahre her.

Viele Parallelen zu den 1930er-Jahren

Was einmal geschehen ist, kann sich wiederholen. Ihren Aktivismus sieht Irmtraut Karlsson als Beitrag zur heutigen Debatte. "Es gibt viele Parallelen zu den 1930er-Jahren", sagt sie. "Heute nimmt die Armut wieder zu. Und mit dem Islam hat man einen äußeren Feind gefunden, gegen den gehetzt werden kann." Bevor es Pogrome gegeben habe, sei schon lange gegen jüdische Tempel polemisiert worden. "Heute geht es gegen die Moscheen. Da muss aufgepasst werden." Die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung sei auch deshalb möglich gewesen, weil es große Sympathien dafür gegeben habe. "Auch da sind Parallelen zu heute", so Karlsson. Auch deshalb beteiligt sich der Verein am Bau einer Gedenkstele. Sie soll 2018 errichtet werden. "Von der Stele aus wird ein Plan erkennbar sein, der sich über den heutigen Gemeindebau legt. Er macht die alte Synagoge wieder sichtbar", so Karlsson über das Projekt.

Alte Spuren sichtbar machen

Mit dem Bau der im gotischen Stil gehaltenen Synagoge wurde am 10. Februar 1903 begonnen. Die Pläne hatte der Architekt Max Fleischer erarbeitet.  Anfang des 20. Jahrhunderts nahm die jüdische Bevölkerung in der Josefstadt sprunghaft zu. "Darunter waren viele Bürgerliche, aber auch zahlreiche Handwerker. Letztere fallen oft unter den Tisch", so Karlsson.

Die Gelder für den Bau der Synagoge wurden von einem Ende des 19. Jahrhunderts gegründeten Tempelbauverein aufgetrieben. "Es ist logisch, dass die jüdische Bevölkerung ihre Religion auch in Wien leben wollte", so Karlsson. 1934 lebten 5.841 Menschen jüdischen Glaubens in der Josefstadt. Das waren immerhin 13,2 Prozent der Bevölkerung.

Pogromnacht als Zäsur

Die Pogromnacht vom 9. auf den 10. November bedeutete für das jüdische Leben Wiens eine Zäsur. Bis März 1938 konnte in der Synagoge in der Neudeggergasse noch ein funktionierendes Gemeindeleben stattfinden. Das Anzünden der Synagogen bedeutete eine deutliche Eskalation der Repression, mit der die kommende Vernichtung großer Teile der jüdischen Bevölkerung bereits angedeutet wurde. "Wir werden auch im kommenden Jahr sechs neue Gedenksteine legen", sagt Karlsson. Damit sich nicht wiederholt, was einmal passierte. 

*Lesen Sie auch: Zwei neue Steine der Erinnerung in Liesing

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