Polit-Interview
Wird die Josefstadt bald grün?
Martin Fabisch (Grüne) greift nach der Führung. Er will der nächste Bezirksvorsteher werden.
Das Jahr 2020 schreitet zügig voran. Welche Themen die Parteien in der Josefstadt heuer beschäftigen werden, wird die bz in den kommenden Wochen aufzeigen. Martin Fabisch, Spitzenkandidat der Grünen, ist diese Woche an der Reihe.
Wie stehen Sie dem Jahr 2020 gegenüber?
MARTIN FABISCH: Wenn ich auch in meiner Vollzeitberufstätigkeit immer wieder die Herausforderung habe, Beruf, Politik und Familie unter einen Hut zu bekommen, freue ich mich sehr auf 2020. Die Wahl in der Stadt und im Bezirk wird unglaublich spannend, der Wahlkampf wird strategisch und auch privat verändert sich so manches. Unsere ältere Tochter zieht gerade in ihre Studenten-WG – wodurch ich dem Thema "Leistbares Wohnen" nähergekommen bin. Im 8. Bezirk wird dieses immer seltener. Und die jüngere Tochter bereitet sich auf ihr Auslandsschuljahr in den USA vor.
Welche Themenschwerpunkte beschäftigen die Grünen außer leistbarem Wohnen?
1.000 Bäume im Achten, ein neuer Park für die Josefstadt – konkret in einem Abschnitt der Feldgasse – und eine zeitgemäße ökologische Mobilitätspolitik, wie zum Beispiel neue begrünte Super-Begegnungszonen.
Wir brauchen den Raum der parkenden Autos, um die Josefstadt auf die ökologischen Herausforderungen vorzubereiten. Damit stellt sich die Frage nach einer flächendeckenden Tempo-30-Zone nicht, sondern nur die nach dem Wann. Jedes Jahr der Warterei ist ein verlorenes Jahr auf Kosten der Lebensqualität der Josefstädter.
Finanziell heißt es: Jeder budgetäre Posten in der Bezirksfinanzplanung muss künftig auf seine Klimafreundlichkeit überprüft werden.
Wie starten Sie in den Wahlkampf?
Da in den vergangenen Jahren auf Bezirksebene leider keine Wahlkampfrücklagen gebildet wurden, werden wir sehr effizient und sparsam mit unseren geringen Mitteln umgehen müssen. Wir wissen, dass der politische Mitbewerber über ein Vielfaches an Budget verfügt. Wir werden versuchen, mit mehr Herz und mehr Inhalt zu überzeugen.
Haben Sie für die Inhalte konkrete Beispiele?
Wir veranstalten Events wie "Niemals vergessen", die auf die Bildung und Aufklärung der Josefstädter setzen, und betreiben einen Wahlkampf ohne Eröffnungs-Big-Bang. Die Veranstaltung am 26. März mit Professor Frey behandelt ein Kernstück unseres Wahlkampfs, nämlich die Neuordnung des Mobilitätskonzepts in der Josefstadt. Also nicht marktschreierisch, sondern informativ.
Welche Chancen rechnen Sie sich aus?
Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Türkis und Grün, was ja im Achten schon Tradition hat. Und selbstverständlich wollen wir zugunsten der Josefstadt unsere Chance wahrnehmen und künftig die Bezirksvorstehung stellen.
Interview:
Larissa-Pia Reisenbauer
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