Leerstand und Freiräume
(Frei)Raum gesucht?
Von Räumen…
Wien schneidet im Vergleich zu anderen Städten relativ schlecht ab, wenn es um die Anzahl verfügbarer Freiräume – egal ob kulturell, sozial oder anderer Art – geht (IG Kultur Wien). Dass Räume begrenzt vorhanden sind und nicht schier unendlich, ist klar. Jedoch gibt es viel mehr Räume als Nutzer*innen; sehr viele Räume, oft ganze Häuser, stehen leer. Sie dienen großen Immobilienfirmen als Spekulationsobjekte – für die Spekulanten rentiert es sich offenbar nicht, die Räume auch nur für eine kurze Zeit zur Verfügung zu stellen. Der öffentlich nutzbare Raum wird stetig verkleinert, mit Auflagen und Reglementierungen versehen und manchen Personengruppen wird der Zugang verwehrt. Im Vordergrund steht wie so oft die Fokussierung auf Profitmaximierung und Bereicherung. Dies führt dazu, dass sehr viele Räume leer stehen, während es großen Bedarf und Notwendigkeit an freien Räumen, sowohl indoor als auch outdoor, gibt. Der Stadt Wien ist es bewusst, wie dringlich dieses Anliegen für die Gesellschaft ist, jedoch wird nur wenig Interesse für die Schaffung weiterer Freiräume bekundet.
…und Freiheit
Besonders die Corona-Pandemie zeigt auf, welchen Stellenwert Räume und alles, was damit verbunden ist, haben. Wie schon öfter in den Medien thematisiert, hat der Lockdown eine ganz andere Bedeutung für Personen, die sich zum Beispiel mit mehreren Menschen eine 40m² Wohnung teilen und für Wohngemeinschaften, die auf 170m² mit zusätzlicher Gartenfläche wohnen. Auch über das Thema Vereinbarkeit von Homeoffice und Kinderbetreuung wurde medial berichtet. Viele Personen haben die Möglichkeit nicht, von zu Hause aus ungestört ihrer Erwerbsarbeit nachkommen zu können. Um nur ein Beispiel zu nennen, warum freien Räumen eine große Relevanz zukommt.
Nun, was ist ein freier Raum? Als Freiräume verstehen sich frei zugängliche Orte, in denen kein Konsumzwang herrscht. Solche Räume bieten des Weiteren kreative, freie Entfaltungsmöglichkeiten in jeglicher Hinsicht.
Die Schenke: ein freier Raum
Die Schenke bildet einen wichtigen und langjährigen Bestandteil der Freiraum-Landschaft in Wien. In erster Linie versteht sich die Schenke als Kostnix-Laden und Kostnix-Café, also als ein Ort, in welchem bedingungslos Dinge abgegeben und mitgenommen werden können. Abgesehen davon ist die Schenke ein Ort, in dem Menschen lesen, Café trinken, lernen, sich unterhalten, Ideen schmieden oder einfach nur sein können. Besonders dem „Nur-Sein-Können“ wollen Freiräume, wie die Schenke einen großen Stellenwert zukommen lassen. Denn in unserer Gesellschaft, welche stark auf Geld, Effizienz und Leistung fokussiert ist, wird diesem wichtigen Aspekt viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt
Doch die Schenke kann noch viel mehr. Die Räume sollen vielfältig genutzt werden; genau dafür sind die Räume da – lasst der Kreativität freien Lauf. Was wurde bereits alles in der Schenke realisiert?
- Sprachkurse für Frauen
- Ausstellungen
- Musikvideodreh
- Castings
- Akustische Konzerte
- Theaterstücke
- Workshops
- Organisationstreffen
- Yoga
- Fahrrad-Werkstatt
Dies sind nur Beispiele, wofür der Freiraum Schenke schon genutzt wurde. Es ist noch viel mehr möglich. Besonders in Zeiten von Corona stellen wir unsere Räume auch als Home-Office zur Verfügung oder aber einfach als Ausweichort, wenn Menschen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt.
Wichtig ist bei der Raumnutzung, dass diese unbürokratisch und individuell erfolgt. Das heißt, die Bedingungen, zu welchen die Räume der Schenke genutzt werden können, werden individuell vereinbart. Weiters ist die aktuelle Covid-Verordnung zu beachten.
Hast du eine Idee, die du verwirklichen möchtest? Bist du auf der Suche nach einem Raum für dein Home-Office? Melde dich via Mail bei der Schenke!
Die Schenke – geldlos
Piaristengasse 33
1080 Wien
schenke@geldlos.at
https://dieschenke.wordpress.com/
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