Mexikanische Schnapsbar: Auf einen Mezcal ins el Feo
Die mexikanische Bar in der Josefstadt errang den zweiten Platz beim Deutschen Gastro-Gründerpreis.
JOSEFSTADT. Wenn man für eine Sache brennt, lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten. Bestes Beispiel: Die mexikanische Bar "el Feo" in der Breitenfeldergasse 22. Am 1. Juli 2017 haben Ursula und Dany Varela gemeinsam mit ihrem Freund Beto den Mietvertrag für die ehemalige Bierkanzlei unterschrieben und bereits sieben Monate später konnte sich ihre Mezcaleria gegen 459 Mitbewerber beim Deutschen Gastro-Gründerpreis durchsetzen und den zweiten Preis in die Josefstadt holen.
Wirklich überrascht über den Erfolg wirkt Geschäftsführerin Ursula Varela Leyva allerdings nicht. "Wir konnten nie jammern. Ich bin gut vernetzt in Wien und von Anfang an haben Bekannte bei uns vorbeigeschaut", zeigt sich die Wienerin bescheiden. "Dabei gingen wir ziemlich planlos in das Projekt hinein." Der Plan reifte bereits vier Jahre vor der Eröffnung in Ursula Varela Leyva, die die beiden Mexikaner Dany und Beto vor Jahren im Urlaub in Tijuana kennenlernte. Der Kontakt riss nie ab und als die beiden Lateinamerikaner nach Europa kamen, nahm die kleine Bar, in der neben authentischem mexikanischen Essen eine Vielfalt an mexikanischen Schnäpsen, Mezcal genannt, angeboten wird, Gestalt an. Wichtig war Ursula, die seit frühester Kindheit eine Affinität zu Mexiko hat, ein Lokal in Gürtelnähe mit urbanem Flair fernab von bunten Stoffen, Salsamusik und Sombreros an den Wänden.
30 unterschiedliche Schnapssorten
"Wir machen die Einrichtung komplett selbst", erklärt Leyva und zeigt auf eine Tür einer Altbauwohnung, die zu einem Tisch umfunktioniert wurde. Davor steht eine Bank, auf der einst Gläubige in einer Amstettner Kirche saßen. Auch einen Mezcal möchten die drei Jungunternehmer selber machen. "Wir arbeiten daran, einen eigenen Mezcal herzustellen, aber das ist noch nicht spruchreif." Bis der mexikanische Schnaps aus dem Achten angeboten wird, müssen die Gäste auf die umfangreiche Karte zurückgreifen. "Wir bieten zwischen 25 und 30 unterschiedliche Mezcalsorten an, je nachdem wieviele Flaschen wir von unseren Bauern aus Mexiko erhalten. Es ist uns wichtig, direkt von den kleinen Bauern zu beziehen, damit diese verdienen und nicht ein Zwischenhändler. Außerdem wissen wir so, dass die Qualität passt", so Leyva, die persönlich den Mayalen Agua de Juventud – übersetzt: Wasser der Jugend – bevorzugt. "Er ist ein sanfter Mezcal und geht leicht runter."
Abgerundet wird die kulinarische Reise nach Mexiko mit einem Imbissangebot. "Wir sind kein Restaurant, haben aber eine kleine Speisekarte mit Nachos, Quesadilla und Mulita."
Urban, alternativ und mit dem Logo einer Träne unter einem Auge den mexikanischen Amerikanern "Chicano" zugetan, bietet das El Feo einen Einblick in das moderne, aufstrebende Mexiko. Ebenso kitschfrei ist der Name el Feo, der übersetzt "der Schirche" heißt. "Wir wollten einen kurzen, prägnanten Namen, dessen Bedeutung witzig ist und der für Österreicher nicht schwierig auszusprechen ist."
Infos unter elfeo.at
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