AK Kärnten
Bis 2030 gehen 2.500 Pflegekräfte in Pension

Referatsleiterin Monika Hundsbichler (li.), Günther Goach und Ursula Heitzer präsentierten die ersten Erkenntnisse der Registrierung von Beschäftigten in Gesundheitsberufen. | Foto: Helge Bauer/AK Kärnten
  • Referatsleiterin Monika Hundsbichler (li.), Günther Goach und Ursula Heitzer präsentierten die ersten Erkenntnisse der Registrierung von Beschäftigten in Gesundheitsberufen.
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Bis Ende Juni 2019 führte das Referat für Gesundheit und Pflege der Arbeiterkammer Kärnten die Erstregistrierung von Beschäftigten in Pflegeberufen in Kärnten durch. Heute wurden von AK-Präsident Günther Goach und Vizepräsidentin Ursula Heitzer die ersten Erkenntnisse der Registrierung präsentiert.

KÄRNTEN. Demographische Prognosen gehen davon aus, dass Kärntens Bevölkerung immer älter wird. Experten schätzen, dass bis 2030 um 6,4 Prozent mehr Menschen über 65 Jahren in Kärnten leben werden, während die Zahl der Erwerbstätigen etwa um den gleichen Anteil zurückgehen wird.
Folglich wird auch der Pflegebedarf in Zukunft steigen und damit der Bedarf an qualifiziertem Personal.

Fachkräfte gesucht

Neben dem steigenden Bevölkerungsalter könnte zudem die Pensionierung von rund 2.500 Pflegekräften bis 2030 zu Herausforderungen führen, zeigen die ersten Ergebnisse der Registrierung. "11.500 Menschen haben sich registrieren lassen, davon 10.000 aus der Pflege. Ein Viertel davon ist über 50 Jahre alt, die Hälfte dieses Viertels über 55", berichtet AK-Präsident Günther Goach.
Und auch die Absolventen in den Gesundheitsberufen halten sich in Grenzen. Jährlich schließen etwa 300 Personen die Ausbildung ab. Hier ist die Tendenz gleichbleibend bis leicht rückläufig. Gemeinsam mit dem Rückgang von familiären Betreuungsressourcen steigt somit der Bedarf an Personal.

AK fordert bessere Arbeitsbedingungen

"Wir brauchen mehr Personal – kurzfristig vor allem im extramuralen Bereich, langfristig aber definitiv in allen Bereichen", betont Goach. Heitzer und Goach fordern daher bessere Arbeitsbedingungen für Berufsangehörige, mehr Unterstützung für pflegende Angehörige und beste Qualität für Pflegebedürftige.
Dies soll etwa durch verbindliche Dienstverträge, die bessere Vereinbarkeit von Beruf, Regenerationszeit und Familie, alternative Arbeitszeitmodelle und intelligente Arbeitszeitverkürzungen erreicht werden.
Zudem fordern die beiden, dass Pflege im Gesetz als Schwerarbeit anerkannt wird und auch Pflegeverpflichtungen müssten im Arbeitsrecht stärker berücksichtigt werden.

Weiterbildung für Pflegepersonal

Da Beschäftigte in Gesundheits- und Krankenpflegeberufen gesetzlich dazu verpflichtet sind, sich regelmäßig fortzubilden, bietet die AK Kärnten im heurigen Jahr 12 neue Weiterbildungsprogramme an.
Sie finden in Villach, Klagenfurt, Wolfsberg, Spittal und St. Veit statt und starten bereits Ende Jänner 2020. Zu den kostenlosen Kursen kann man sich über die Volkshochschule Kärnten oder das Bfi Kärnten anmelden.

Bildungsprogramm für Gesundheits- und Sozialberufe 2020:

  • besserer Umgang mit Menschen mit psychischen Erkrankungen
  • berufsrechtliche Rechte und Pflichten
  • ausgewogenen Ernährung für dich und mich
  • Resilienztraining
  • Gewaltprävention in Gesundheitsberufen
  • Stressbewältigung durch Achtsamkeit
  • Irrtümer in der Pflegedokumentation
  • Das 1x1 der Düfte
  • ethische Entscheidungen an DEINEM Lebensende
  • Bildungsberatung für Gesundheitsberufe

Kurs für Wiedereinsteiger

Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger die wieder in ihren Beruf einsteigen wollen, können am Bfi Kärnten einen "Refresher und Fortbildungskurs für Wiedereinsteiger" in acht Unterrichtseinheiten absolvieren.
Dieser wird als gesetzlich vorgeschriebener Fortbildungskurs angerechnet. Zudem kann der AK-Bildungsgutschein für diesen Kurs eingelöst werden.

Erste Messe für Pflegeberufe

Im AK/ÖGB Bildungsforum in Klagenfurt findet am Samstag, 18. Jänner, ab 9.30 Uhr die "CAREinthia", die erste Kärntner Messe für Beschäftigte in Pflege und Betreuung statt. Neben individueller Berufsberatung wird es verschiedene Fachvorträge aus den Bereichen Berufs- und Arbeitsrecht, Pflege und Betreuung geben.
Wer sich vorab unter www.bfi-kaernten.at anmeldet, kann sich die Vorträge zur Fortbildungsverpflichtung anrechnen lassen.

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