Initiative für Landärzte gestartet

Möbel, medizinische Geräte, Software werden mit 15 Prozent der Investitionssumme gefördert | Foto: pixabay
  • Möbel, medizinische Geräte, Software werden mit 15 Prozent der Investitionssumme gefördert
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„Wir müssen dem Landärztemangel entgegenwirken. Wir brauchen Sofortmaßnahmen gepaart mit nachhaltigen Lösungen, damit die ärztliche Versorgung in den Tälern und Gemeinden gesichert ist“, so Landesrat Christian Benger.

Nach der Erhebung der Notwendigkeiten und einem Gespräch mit der Ärztekammer setzt Benger die „Initiative Landärzte“ mit einer Landärzte-Prämie. 100.000 Euro aus dem Gewerbereferat werden locker gemacht, um damit die Ausstattung von Arztpraxen zu fördern. Betroffen sind junge Landärzte, die eine neue Praxis eröffnen, aber auch Übernehmer von Arztpraxen in den Tälern und Gemeinden können um die Förderung ansuchen.

Was wird gefördert?

Möbel, medizinische Geräte, Software werden mit 15 Prozent der Investitionssumme (max. jedoch 15.000 Euro) gefördert. „Wir haben ein Budget-Provisorium, daher können wir jetzt nur 100.000 Euro setzen. Für mich ist die Landärzteinitiative aber eine Grundbedingung für das Zustandekommen einer neuen Koalition nach der Wahl“, so Benger.
An diese Förderung ist auch die Mitfinanzierung der Gemeinde gebunden. Sie muss den Betrag des Landes verdoppeln, wie es bei anderen Landesförderungen üblich is. „Die Gemeinden wissen am besten, was sie brauchen und diese Initiativen müssen von unten getragen werden, dann sind sie nachhaltig“, so Benger.

Auf allen Ebenen gegensteuern

In Kärnten gibt es derzeit 256 Kassenärzte mit 61 Hausapotheken in den Ein-Kassen-Gemeinden. In den nächsten 3 Jahren werden 50 % dieser Kassenärzte über 65 Jahre alt. „Es gibt also eine massive Pensionierungswelle und wir müssen auf allen Ebenen gegensteuern, um die ärztliche Versorgung in den Tälern und Gemeinden sicher zu stellen“, so Benger.

Gesundheits-Charta

Laut Benger müsse man die Punkte 6 und 10 der Gesundheits-Charta, die alle Landtagsparteien vor Jahren beschlossen haben, endlich umzusetzen.

Punkt 6
"Die Einführung von alternativen Versorgungsformen sowie begleitende Maßnahmen im extramuralen Bereich sollen zu einer Entlastung im Krankenhausbetrieb führen.“

Punkt 10
"Auf die Gesundheitsvorsorge der Kärntner Bevölkerung ist allergrößter Wert zu legen. Auch in diesem Bereich sind die Aktivitäten in Richtung Gesundheitsfürsorge und Vorsorgemedizin zu forcieren. Schnittstellen- zu einem Nahtstellenmanagament voranzutreiben. Der Hausarzt übernimmt die Lotsenfunktion. Thematisch ist neben den häufigsten „Volkskrankheiten“ das Hauptaugenmerk auf die Kinder- und Jugendgesundheit zu legen (inkl. des psychosozialen Bereichs).“

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