Forstwirtschaft
Jährlich gibt es circa 1.500 Verletzte bei Waldarbeiten

Jeder vierte Verletzte trug keine Schutzausrüstung | Foto: kk/KFV/APA-Fotoservice/Hautzinger
  • Jeder vierte Verletzte trug keine Schutzausrüstung
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  • hochgeladen von Kathrin Hehn

Im Herbst beginnt die Hochsaison für Waldarbeiten und damit steigt auch die Zahl der Unfälle.

KÄRNTEN. In Österreich verletzten sich jährlich etwa 1.500 Menschen bei privat durchgeführten Wald- und Holzarbeiten. Etwa zwei Drittel der Unfälle passiert am Samstag, mehr als die Hälfte der Verletzten sind Personen über 60 Jahren.

Unachtsamkeit und Fehleinschätzungen

Bei privaten Arbeiten im Wald sind die häufigsten Unfallursachen Unachtsamkeit und Fehleinschätzungen, so die Betroffenen. Jeder der privat Forstarbeiten durchführt ist auch selbst für Schutzmaßnahmen etc. verantwortlich.
Für gewerbliche Wald- und Forstarbeiten gibt es klare Regelungen und strenge Sicherheitsmaßnahmen. Dadurch können Unfälle oft verhindert werden. Durch Schutzmaßnahmen und gute Vorbereitung könnte auch ein Großteil der Unfälle bei privaten Arbeiten verhindert werden, so Othmar Thann, Direktor des KFV.

Schutzausrüstung wird selten getragen

Meistens kommt es bei Unfällen im Wald zu Frakturen. Diese machen etwa 50 Prozent der Verletzungen aus. Am häufigsten sind Finger, Knöchel und Unterschenkel. Am Kopf verletzen sich etwa acht Prozent der Betroffenen.
Obwohl bereits sehr viele Privatpersonen eine Schutzausrüstung tragen, wenn sie im Wald arbeiten, ist diese jedoch noch nicht Standard. Jeder vierte trug zum Zeitpunkt des Unfalles keine Schutzausrüstung.
Vor allem beim Tragen von Handschuhen und Helm besteht großer Nachholbedarf, so Thann. Denn circa vier von fünf Personen tragen keinen Helm und nur jeder Zweite trägt Handschuhe. 

Besondere Vorsicht bei Sturmschäden

Beim Aufarbeiten von Sturmschäden sollte besondere Vorsicht gelten. Verspannte Hölzer und umkippende Wurzelkörper können schnell lebensgefährlich werden. Hier ist viel Erfahrung gefragt, denn eine falsche Schnittführung kann böse enden. Der KFV empfiehlt daher, dass Ungeübte die Aufarbeitung von Sturmschäden Spezialisten überlassen sollten.

Tipps für mehr Sicherheit bei Waldarbeiten:

  • nicht alleine arbeiten
  • ausreichend Zeit nehmen und Zeitdruck vermeiden
  • Schutzausrüstung tragen
  • in Hanglagen nicht über- bzw. untereinander arbeiten
  • die Erste Hilfe Ausrüstung sollte immer parat stehen
  • eine gute Ausbildung und Erfahrung erhöhen die Sicherheit zusätzlich
  • weitere Infos gibt es unter www.kfv.at

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