Nachgastronomie
Kostenlose PCR-Tests werden zu logistischer Herausforderung

PCR-Tests müssen in Laboren ausgewertet werden. Das führt zu langen Wartezeiten | Foto: stock.adobe.com/salomonus_
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Weil der PCR-Test nach wie vor als die treffsicherste Testvariante gilt, sind diese künftig verpflichtend für Besucher der Nachtgastronomie. In Apotheken werden sie daher kostenlos angeboten. Paul Hauser, Präsident der Apothekerkammer Kärnten, über die Herausforderung, vor der sich seine Berufskollegen nun befinden.

KÄRNTEN. Um dem Coronavirus endlich Herr zu werden, gibt es mittlerweile viele Testmöglichkeiten. Die treffsicherste Variante ist aber nach wie vor die PCR-Testung mittels tiefem Nasen- oder Rachenabstrich inklusive Auswertung in einem Labor. Daher gilt ein negatives PCR-Testergebnis künftig als Türöffner in der Nachtgastronomie. In Apotheken wird es den PCR-Test kostenlos geben. Paul Hauser, Präsident der Apothekerkammer Kärnten, über die Herausforderung, vor der sich seine Berufskollegen nun befinden.

Die Vorbereitungen für die kostenlosen PCR-Tests sind im Laufen. Was ist der Status quo?
Mit dem Bund ist ausgemacht, dass wir die kostenlosen PCR-Testungen anbieten können und auch einen Teil der Kosten refundiert bekommen. Wir, die Apotheker, müssen auch den logistischen Teil übernehmen. Daher ist die Apothekerkammer derzeit in Verhandlungen mit Instituten, die bevollmächtigt sind, die Analysen durchführen zu können.

Was eine große Herausforderung ist?
Ja. Die Testungen werden flächendeckend in etwa 100 Apotheken in Kärnten angeboten. Also überall dort, wo man auch jetzt schon Antigen-Tests durchführen lassen kann. Aber nicht in jedem Ort ist ein Labor, dass die Proben analysieren kann. Nichtmal in Kärnten gibt es genug Zentren, die diese Arbeit machen können.

Bedeutet das, dass es zu langen Wartezeiten kommen wird?
Die PCR-Tests sind ja derzeit nur für jene verpflichtend, die das Angebot der Nachtgastronomie nutzen möchten. Ich habe vollstes Verständnis für Menschen, die fortgehen und feiern möchten. Man darf aber nicht davon ausgehen, dass man sich um 18 Uhr testen lassen kann und um 20 Uhr schon fortgehen darf. Selbst Proben, die morgens abgenommen werden, könnten unter Umständen erst am nächsten Tag ausgewertet werden, wenn die Labore viel zu tun haben. Wir haben 24 Stunden Zeit, um das Ergebnis zuzustellen.

Paul Hauser, Präsident der Apothekerkammer Kärnten | Foto: Privat

Gehen Sie davon aus, dass die Apotheken „überrannt“ werden?
Nein, ich glaube nicht. Wie gesagt, die PCR-Tests sind ja nur in der Nachtgastro verpflichtend. Überall anders gelten nach wie vor die Antigen-Schnelltests, die in Apotheken oder Zuhause durchgeführt werden können. Ich schätze, dass wir vorerst pro Tag etwa fünf bis zehn PCER-Testungen durchführen werden.

Wieso können nicht alle Apotheken die Tests anbieten?
Weil nicht jede Apotheke räumlich so ausgestattet ist, dass sie die Tests anbieten kann. Die Tests sollen ja idealerweise in eigenen Räumen durchgeführt werden, die notfalls – falls ein Infizierter vor Ort war – schnell desinfiziert werden können.

PCR-Tests müssen in Laboren ausgewertet werden. Das führt zu langen Wartezeiten | Foto: stock.adobe.com/salomonus_
Paul Hauser, Präsident der Apothekerkammer Kärnten | Foto: Privat

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