"Licht ins Dunkel"
Rasche Hilfe für Familien in einer Notlage

Beim heilpädagogischen Reiten steht der Beziehungsaufbau zum Pferd im Vordergrund. | Foto: SOS Kinderdorf
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  • Beim heilpädagogischen Reiten steht der Beziehungsaufbau zum Pferd im Vordergrund.
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Vor Weihnachten wird so viel gespendet wie sonst nie im Jahr. Mit den "Licht ins Dunkel"-Spenden des Vorjahres wurden knapp 500 Kärntner Familien und 24 Projekte finanziell unterstützt.

KÄRNTEN. Seit mehr als vierzig Jahren gibt es die ORF-Aktion "Licht ins Dunkel". Im Vorjahr wurden bei der humanitären Hilfskampagne in Kärnten knapp 1,4 Millionen Euro an Spenden gesammelt. Mit dem Geld konnte 492 Kärntner Familien und 992 Kindern geholfen sowie 24 Sozial- und Behindertenprojekte unterstützt werden. 

Auf dem Rücken der Pferde

Die Spenden kommen auch den Kindern im SOS-Kinderdorf Moosburg zu Gute. Hier unterstützt der Verein "Licht ins Dunkel" das Heilpädagogische Reiten. Mit diesem speziellen Angebot will man die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder fördern, Vertrauen, Selbstwertgefühl und Verantwortungsbewusstsein aufbauen. Im Vordergrund steht dabei der Beziehungsaufbau zum Pferd, erzählt Reitpädagogin Elke Spitaler: "Im SOS-Kinderdorf Moosburg führen wir bereits seit zwölf Jahren Heilpädagogisches Reiten direkt am Standort durch. Dadurch, dass unsere fünf Therapiepferde im unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder untergebracht sind, werden die Kinder in die Versorgung der Tiere miteinbezogen und sie können ihre Lieblinge jeden Tag besuchen." Durch den Umgang mit den Pferden erlernen die Kinder wichtige Kompetenzen, sie lernen, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und ihre Koordination zu verbessern. "Sehr viele Kinder lassen sich über Pferde besonders gut motivieren, sich ihren ganz speziellen Herausforderungen zu stellen und für viele ist das Zusammensein mit den Pferden ein ganz besonderes Highlight der Woche", ergänzt Spitaler.

Autismus-Eltern-Kind-Training

Eine finanzielle Unterstützung bekommt auch der Verein "Inklusion Kärnten".  Neben der Familienberatungsstelle profitiert das Autismus-Eltern-Kind-Training von den "Licht ins Dunkel"-Spenden. Birgit Bierbaumer, Leiterin von "Inklusion Kärnten" ist froh, mit dem Geld pro Jahr circa 15 zusätzliche Familien mit autismusspezifischer Förderung unterstützen zu können: "Die Inhalte der Förderung sind individuell abgestimmt, zum Beispiel behaviorale Förderung und Sprachanbahnung, Alltagsstrukturierung, Training sozialer Fertigkeiten und Vermittlung von Selbsthilfestrategien. Auch gibt es soziale Gruppen, in denen es hauptsächlich darum geht, dass soziale Kompetenzen erlernt und gefestigt werden." Eines der Hauptziele ist, das Zusammenleben innerhalb der Familie zu verbessern, erzählt Bierbaumer: "Durch eine Förderung kann sich das Verhalten der Kinder und Jugendlichen mit einer Autismus-Spektrum-Störung verbessern. Es geht auch häufig um die Förderung des Selbstwerts und darum, dass sie lernen sich in verschieden Situationen zurechtzufinden, mit dem Ziel einer maximalen Selbständigkeit." Um zu Hause weiter üben zu können, werden betroffene Eltern in das Training eingebunden.

Härtefälle abfedern

Mit dem Soforthilfefonds von "Licht ins Dunkel" wird Familien bei akuten Schwierigkeiten rasch und unbürokratisch unter die Arme gegriffen. So wurde nach der Unwetterkatastrophe in Oberkärnten im Vorjahr 73 Familien in Not mit mehr als 300.000 Euro geholfen. Besonders stark betroffen war eine Familie mit zwei Kindern im Bezirk Spittal an der Drau. Ein Erdrutsch hatte den gesamten neuen Teil des Stallgebäudes zerstört. Die Kosten für den Abriss und Wiederaufbau beliefen sich auf ein kleines Vermögen. 
In einer familiären Notsituation fehlen für den täglichen Lebensbedarf häufig die Mittel. Die "Licht ins Dunkel"-Soforthilfe unterstützt Familien mit Zuzahlungen zu Miet-, Strom- und Heizrückständen. Aber auch Behindertenbehelfe, Therapiekosten und Therapiematerialien werden  übernommen. Mit Hilfe von Spenden wurde zum Beispiel ein Pflegebett für den 6-jährigen Jonas aus dem Bezirk Völkermarkt bezahlt. Der Bub leidet unter anderem an einer äußerst seltenen Hauterkrankung. 
Im laufenden Geschäftsjahr 2020/2021 wurden durch die Soforthilfe bereits mehr als 86.000 Euro an 112 Kärntner Familien ausbezahlt.

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