Corona-Krise
Kärntner FPÖ mit erneuter Kritik an Gesundheitspolitik des Landes

Harald Trettenbrein und Gernot Darmann bei der heutigen Pressekonferenz | Foto: Oskar Polak
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FPÖ Kärnten meint, es gibt zu wenig Influenza-Impfeinheiten für Kärntner Risikogruppen. Außerdem werden Vorsorge-Untersuchungen an Volksschulen wegen "Corona" abgesagt. Die Kärntner SPÖ-Gesundheitsreferentin reagiert. 

KÄRNTEN. FPÖ-Chef Gernot Darmann und FPÖ-Gesundheitssprecher Harald Trettenbrein orten Probleme in der Gesundheitsvorsorge wegen "Corona". Die Kärntner Gesundheitsbehörden hätten zu wenig Influenza-Impfdosen bestellt, kritisiert Darmann. Am 17. September habe Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) in einer Sitzung des Finanzausschusses gesagt, Kärnten verfüge über 60.000 Impfeinheiten. "Das reicht nicht einmal, um die Impfung allen Kärntnern über 65 Jahre, das sind rund 110.000 Personen, anbieten zu können", so Darmann, dem es vor allem um den Schutz der Risikogruppen gehe. 

FPÖ fordert kostenlose Impfung

Auch die speziellen Impfstoffe für Kinder (über die Nase verabreicht) könnten nur für 20 Prozent der Kinder zwischen drei und 14 Jahren bereitgestellt werden (11.000 Einheiten für 50.000 Kinder). Darmann: "Die Landesregierung hat die Bevölkerung noch nicht informiert, welchen Eltern diese Impfungen angeboten werden." 
Die FPÖ fordert eine kostenlose Grippeimpfung für alle Risikogruppen.

Zu schulärztlichen Untersuchungen

Für Trettenbrein ist unverständlich, dass Vorsorge-Untersuchungen der Kinder an Volksschulen von den Gesundheitsbehörden wegen "Corona" abgesagt werden. "Wenn man weiß, dass die Amtsärzte überlastet sind, stellt sich die Frage, warum man nicht niedergelassene Ärzte für diese schulärztlichen Untersuchungen angefordert hat."
Trettenbrein weiter: "Es ist notwendig, dass in jedem Bezirk mindestens ein Epidemiearzt zur Verfügung steht, an den sich die Schulen wenden können."

Prettner klärt auf

Prettner reagierte prompt auf die Aussagen in der Pressekonferenz. Das Land habe – wie auch in den vergangenen Jahren – Impfpläne und -aktionen detailliert ausgearbeitet. In Kärnten stünden – verglichen mit 2019 – mehr als doppelt so viele Impfdosen zur Verfügung. "Land und Magistrate haben für die Landes-Grippeimpfaktion in Gesundheitsämtern der Bezirkshauptmannschaften und Magistrate bereits im Jänner knapp 10.000 Impfdosen geordert, basierend auf Prognosen der Impfbeteiligung", heißt es. Die Aktion des Landes startet am 19. Oktober. Etwas mehr als 20.000 Dosen gibt es im Rahmen der Aktion der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in Kooperation mit Ärztekammer und Apothekerkammer, die gestern gestartet ist.
Zusätzlich läuft eine bundesweite Kinder-Impfaktion mit 20.000 Dosen, wobei die Länder ein Sechstel des Impfstoffes plus die Honorare für die Ärzte zahlen. In Kärnten betragen die Kosten rund 360.000 Euro. 
Zusätzlich gibt es noch Impfungen für Über-65-Jährige, österreichweit sind es 100.000 (in Kärnten 6,4 Prozent davon). Für Lehrer gibt es bundesweit 55.000 Dosen (aliquoter Anteil für Kärnten). Hinzu kommen noch private Impfaktionen in Betrieben, Krankenhäusern etc.

Bund hat Untersuchungen ausgesetzt

Angemerkt wird, dass man ursprünglich von einem Anstieg an Impfwilligen ausgegangen ist. "Zwischenzeitlich wird diese Vermutung auch schon wieder relativiert: Insbesondere, weil manche Experten von einer abgeschwächten Grippewelle (aufgrund der Schutz- und Hygienemaßnahmen) ausgehen."
Was die schulärztlichen Reihenuntersuchungen betrifft, so sei dies ein bundesweites Thema. Der Bund habe die jährlichen Untersuchungen ausgesetzt.

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