Umbau
Landhaushof wird komplett neu inszeniert

Der Landhaushof wird barrierefrei, der Unterbau komplett saniert
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  • hochgeladen von Vanessa Pichler

In einem Monat starten die Bauarbeiten im Landhaushof, der allerdings nie komplett gesperrt werden soll. Komplett neues Lichtkonzept und auch Umgestaltung der Busspuren in der Ursulinengasse, um Ladezone zu schaffen.

KÄRNTEN, KLAGENFURT. Ab 13. Mai wird der Landhaushof saniert, geplant ist eine Fertigstellung mit 29. November 2019. Intensive Planungen in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt laufen seit Mitte 2018, so der 1. Landtagspräsident Reinhart Rohr. Ob es sich mit dem Termin der Fertigstellung genau ausgeht, hängt vom Wetter ab – aber auch davon, ob man „unter dem Platz“ archäologisch Wertvolles findet. Reste der alten Burg könnten zum Vorschein kommen, schließlich wird rund 90 Zentimeter tief neu fundamentiert.

Barrierefreier „Korridor“

Die – teilweise sehr unebene – Pflasterung bereite Leuten mit körperlicher Beeinträchtigung Probleme, so Rohr. Deshalb spielt Barrierefreiheit eine große Rolle. „Barrierefrei wird der Platz durch eine Verplattung von ca. 2,20 Meter Breite vom Westen bis zum Alten Platz – mit Abzweigungen zu den zwei Türmen“, so Rohr. Dieser „Korridor“ wurde in der Planung mit den Behinderten-Organisationen abgestimmt. 

Ebene Fläche

Auch der komplette „Unterbau“ (Kanal-, Wasser- und Stromleitungen) wird erneuert, der Brunnen im Osten generalsaniert. Verschiedene Erhöhungen in diesem Bereich und andere „kleinere Mauern“ werden entfernt, sodass der Platz dann eine Ebene ist. Alte Pflastersteine werden allerdings wiederverwendet.

Neue Bäume zu pflanzen

Ein Erhalt der drei Bäume auf dem Platz werde laut Sachverständigem nicht möglich sein, sagt Rohr. „Die weitreichenden Wurzeln werden durch die Arbeiten beschädigt. Ein Erhalt der Bäume wäre nur ohne Bauarbeiten möglich. Doch es werden neue Bäume gepflanzt, das ist mir ein ehrliches Anliegen.“

Lichtkonzept ausweiten

Das rund zwei Millionen Euro-Projekt beinhaltet auch ein völlig neues Lichtkonzept. Rohr verspricht: „Eine komplett neue Inszenierung mit LED-Leuchten, mit denen der Platz von oben wie von der Sonne sanft bestrahlt wird. Die zwei Türme werden separat inszeniert, sie spielen eine eigene Rolle im Lichtkonzept.“
Anrainer des Landhaushofes signalisieren die Bereitschaft, beim neuen Lichtkonzept „mitzumachen“. So könnten hier der Anfang des Alten Platzes mit Goldene Gans, Salzamt wie Kiki-Kogelnik-Gasse und die Südseite des Landhaus-Südtraktes mitgenommen werden. „Kosten für das neue Lichtkonzept müssten die Hauseigentümer allerdings mittragen. Konkrete Gespräche folgen noch.“

Ladezone im Westen

Neu wird auch der Zulieferbereich, der dann über den Westen erfolgen soll. Dafür gibt es ein eigenes Konzept mit Umgestaltung der Busspuren in der Ursulinengasse, um eine Ladezone zu schaffen. 
Der Landhaushof soll während der Arbeiten nie vollständig gesperrt werden. Rohr: „Mit den ansässigen Betrieben ist alles geklärt. Sie sollen erreichbar sein. Für die Bauarbeiten wird auch die Einbahn in der Kiki-Kogelnik-Gasse aufgehoben.“

Keine 10.-Oktober-Feier vor Ort 2019?

Ob die heurige Feier zum 10. Oktober vor der Stätte der Kärntner Einheit stattfinden kann, komme auf den Bauverlauf an. „Das werden wir zu gegebenem Zeitpunkt sehen, sonst weichen wir aus. Eine Feier wäre auch auf dem Alten oder Neuen Platz möglich. Wichtig ist, dass sie im Jubiläumsjahr 2020 auf einem rundum sanierten Platz stattfinden kann.“

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Nachtrag: Team Kärnten gegen "teuren Umbau"

Kärnten habe andere Sorgen als den Landhaushof, fordert am Mittwoch, 10. April, das Team Kärnten mit Gerhard Köfer eine Umschichtung der veranschlagten Mittel: "Wir haben im Landesbudget kaum Mittel für die wirklich wichtigen Themen wie zum Beispiel die Bekämpfung der Armut und jetzt soll über Monate hinweg der Innenhof mit Kosten von weit über zwei Millionen Euro umgebaut werden."
Man trete zwar für eine barrierefreie Lösung ein, jedoch "reiche" ein barrierefreier Weg. Auch das Fällen der drei Bäume will Köfer nicht akzeptieren.

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