LR Fellner warnt vor Teuerung durch EU-Trinkwasserpläne
Mögliche strengere Kontrollen ab nächstem Jahr könnten für kleine Wasserversorger existenzbedrohend sein, meint der Landesrat.
KÄRNTEN. Im Herbst will die Europäische Union eine neue Trinkwasser-Richtlinie beschließen. Sie soll Anfang 2019 in Kraft treten und sieht konkret strengere Kontrollen und Grenzwerte vor. Wasserwirtschaftsreferent LR Daniel Fellner ortet in diesem Zusammenhang Probleme für kleine Wasserversorger (bis 100 m3/Tag). Diese könnten zukünftig statt einmal zehnmal jährlich Proben und Analysen beauftragen müssen. Zu rechnen sei also mit einer wesentlichen Erhöhung der Kosten - statt 300 Euro bedeute das für kleine Versorger 3.000 Euro pro Jahr.
Gute heimische Qualität
Fellner: "Die Qualität unseres heimischen Trinkwassers ist im Europa-Vergleich spitze." Daher sei nicht einzusehen, eine Richtlinie exekutieren zu müssen, die keine Steigerung der Qualität, wohl aber Mehrkosten mit sich bringt. Die treffen dann natürlich auch die Bürger.
Abänderungsanträge
Positiv sieht Fellner eine verpflichtend vorgesehene Risikoanalyse. Für Anlagen ohne Gefahrenpotential dürfe allerdings keine verschärfte Überwachung aufgezwungen werden. Das wäre nur teuer.
Derzeit wird eine Kärntner Wassercharta erarbeitet, die leistbares und hochqualitatives Wasser für die nächsten Generationen sichern soll. "Viele Punkte der geplanten EU-Richtlinie würden hierzulande nichts verbessern, sondern teurer machen", so Fellner. Also hat das Land Kärnten Abänderungsanträge gestellt. Wünschenswert wäre laut Fellner, dass alle Bundesländer hier mitziehen.
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