Mit Umfrage
Referenten diskutierten über verpflichtende Masernimpfung

Oberösterreich brachte eine verpflichtende Masern-Impfung ins Spiel | Foto: Pixabay/whitesession

Themen der Landesgesundheitsreferenten-Konferenz in Kärnten: Medizinstudium, verpflichtende Masern-Impfung, medizinische Forschung und mehr. 

KÄRNTEN. Heute und gestern tagten die Landesgesundheitsreferenten in Villach. Und es gab genügend zu besprechen, etwa die zeitlich befristete Anhebung der Medizin-Studienplätze für vorerst fünf Jahre, wofür sich alle einstimmig aussprachen. Ein Antrag wird Bildungsminister Heinz Faßmann übermittelt. Gefordert wird auch eine Änderung der Aufnahmetests.

Außerordentliche Konferenz in Kärnten

Auch Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein war vor Ort. Die Aufnahmetests sollen ihr zufolge in Richtung "mehr soziale Kompetenz" erweitert werden. Doch von der Anhebung der Studienplätze hält sie nichts, denn es gebe genügend Studenten und Ärzte. Die Verteilung der Ärzte sei allerdings nicht optimal.
Für Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner ist eine Studienplatzerhöhung aber "unumgänglich". Nur so könne man dem Ärztemangel, der in manchen Bundesländern zu spüren ist, entgegenwirken. Doch auch dies sei freilich nur ein Teil eines Maßnahmenpakets.
Zu diesem Thema soll es im August eine außerordentliche Konferenz – ebenfalls in Kärnten – geben.

Sanktionen für Impfgegner?

Heftig diskutiert wurde über einen Vorschlag aus Oberösterreich: die verpflichtende Masern-Impfung, festgeschrieben im Mutter-Kind-Pass. Bei Nichteinhaltung sollte das Kinderbetreuungsgeld reduziert bzw. gestrichen werden, so der Antrag. 
Hier gibt es eine Kluft: Den oberösterreichischen Vorschlag unterstützen lediglich die Landesräte von Niederösterreich, Tirol, Vorarlberg und der Steiermark. Salzburg enthielt sich der Stimme. Von Ministerin Hartinger-Klein gibt es ein "Nein" dazu, ebenso von Prettner. 

Letztere sagt: "Ich sage nein zu Bestrafung und ja zu Motivation." Trotzdem ist das Ziel aller, eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent zu erreichen. In Kärnten gibt es derzeit 22 Masern-Fälle.
20 Tagesordnungspunkte wurden abgehandelt und ein Gesellschaftervertrag unterschrieben – für die HTA (Health Technology Assessment), eine Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im medizinischen Bereich. "Es freut mich, dass der Vertrag in Kärnten unterzeichnet wurde", so Prettner.

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