Über 500 Flüchtlinge in Kärntner Schulen

In der Übergangsklasse werden die Eignungen getestet – danach geht's in höhere Schulen oder eine Lehre | Foto: pixabay
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KÄRNTEN. Mit den Flüchtlingen kommen auch neue Schüler nach Kärnten. Derzeit – so die Information aus dem Landesschulrat – besuchen zirka 450 junge Flüchtlinge eine Pflichtschule. "Die Zahl ist im laufenden Schuljahr von 350 auf 450 gestiegen", informiert Rudolf Altersberger, Präsident des Landesschulrates. Zirka 70 jugendliche Flüchtlinge gehen in eine höhere Schule. Es sei eine noch immer überschaubare Zahl – "bei knapp 30.000 Schülern in Kärnten."
Der Ablauf: Der Quartiergeber hat die Aufgabe, den Unterricht für die schulpflichtigen Flüchtlinge zu organisieren. "Wir geben dafür zwei Wochen Zeit", so Altersberger. Die Verteilung erfolgt über die Verwaltung. Das soll sich nun aber ändern, kündigt der Landesschulratspräsident an.

Zuteilung über Zentrum

"Bisher kommen die Kinder in Klassen, in denen noch Plätze frei sind", erklärt Altersberger. "Künftig wollen wir den Unterrichtsbedarf einbeziehen und dafür sorgen, dass entsprechende Lehrer vorhanden sind." Übernehmen soll die Aufgabe ein sonderpädagogisches Zentrum – es erhält die Mitteilung über Schüler, die zuzuteilen sind, und weist passende Plätze zu.

90 Lehrer für Flüchtlinge

Zirka 71 Lehrer hat das Land angestellt, um Flüchtlingskinder in der Pflichtschule zu unterrichten; sie sind eigens geschult in der Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache. "Viele Lehrer bringen sich stark ein", sagt Altersberger. "Sonst würde das nicht funktionieren." Das gilt auch für höhere Schulen – sie nehmen Jugendliche ja freiwillig auf.

Klasse als "Test"

Noch neu ist die "Übergangsklasse" für Flüchtlinge an der Wimo in Klagenfurt. Derzeit 20 Schüler werden in Deutsch unterrichtet und erhalten auch praktisches Wissen. Altersberger: "Wir wollen so schauen, welche Eignungen die jungen Leute haben." Nach dem Schuljahr gehen sie – je nach Talent – in eine höhere Schule oder beginnen eine Lehre.

Zur Sache – Schule für Flüchtlinge

Derzeit besuchen rund 450 Flüchtlingskinder eine Schule in Kärnten. Verteilt sind sie auf alle Bezirke.

Zirka 70 Jugendliche besuchen eine höhere Schule – sie werden von den Schulen freiwillig aufgenommen.
Eine "Übergangsklasse" in Klagenfurt testet die Eignung von Jugendlichen für Lehrer oder weiteren Unterricht.

Für den Unterricht stehen 90 Lehrer zur Verfügung – sie wurden vom Land angestellt.
Insgesamt werden in Kärnten knapp 30.000 Schüler von 7.500 Lehrern unterrichtet.

17 muslimische Religionslehrer sind an den Schulen in Kärnten tätig – das entspricht einer Quote von 0,2 Prozent.

In der Übergangsklasse werden die Eignungen getestet – danach geht's in höhere Schulen oder eine Lehre | Foto: pixabay
Amtführende Präsident des Kärntner Landesschulrates, Rudolf Altersberger | Foto: Jürgen Müller/querflug

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