Exportstatistik 2019
Neue Exportstrategie für Kärnten

Präsentierten eine neue Außenwirtschaftsstrategie: Meinrad Höfferer, Jürgen Mandl und Sebastian Schuschnig (von links) | Foto: WKK/Studiohorst
  • Präsentierten eine neue Außenwirtschaftsstrategie: Meinrad Höfferer, Jürgen Mandl und Sebastian Schuschnig (von links)
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Minus acht Prozent bei den Kärntner Warenexporten 2019 (gegenüber 2018). Dennoch ist es das drittbeste Ergebnis überhaupt. Nun wird die Außenwirtschaftsstrategie an die Corona-Zeit angepasst.

KÄRNTEN. Als ein "gutes Ergebnis" bezeichnet Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl die Exportstatistik des Jahres 2019 für Kärnten – mit einem Außenhandelsbilanzüberschuss von 644 Millionen Euro. Das ist jedoch ein Minus von acht Prozent gegenüber 2018, dennoch das drittbeste Ergebnis aller Zeiten. "Wir bleiben auf hohem Niveau – und Einschläge wird es immer geben", kommentiert Mandl die Bilanz. Gründe dafür seien die abkühlende Weltkonjunktur, die wirtschaftlichen Probleme in den USA und ein ausgelaufener Liefervertrag eines großen Kärntner Unternehmens.
Nennenswerte Export-Rückgänge gab es mit den USA (- 71,5 %) und mit China (- 15,2 %). 

Neue Chancen durch Lockdown

Mit der Corona-Krise wird es nun freilich nicht einfacher. "In 90 Prozent meiner Exportländer kann ich nicht reisen, ich kann nicht montieren und ich komme nur mit Schwierigkeiten wieder zurück", weiß Mandl. Doch durch zerbrochene Lieferketten, Staus bei Containern und die Schließung von Häfen gibt es auch neue Chancen, ist er sich sicher: "Viele europäische Unternehmen suchen jetzt Alternativen in Europa."
Wichtig, so Mandl, sei es, weiterhin auf Diversifikation zu setzen und die Abhängigkeit von einzelnen Märkten zu reduzieren.

Kleinere Wirtschaftsmissionen

Nun will man die bestehende Export-Offensive von Wirtschaftskammer und Wirtschafts-Landesrat Sebastian Schuschnig für die Corona-Zeit umbauen. Man setzt auf eine "Zwiebelschalen-Strategie". Schuschnig konkretisiert: "Derzeit gibt es eine hohe Mobilität von Marktanteilen. Wir konzentrieren uns in den kommenden Monaten auf Märkte, die man mit dem Auto mit einem Tank erreichen kann – also einen Umkreis von etwa 1.000 Kilometern."
Hier sollen dann "Schnellboote" zum Einsatz kommen. Gemeint sind kleinere branchen- und länderbezogene Wirtschaftsmissionen, die schnell organisiert werden können. Die Geschäftsanbahnung für Incoming-Missionen wird unterstützt und ein digitales Parship-System soll exportinteressierte Firmen aus ganz Europa zusammenbringen.

Überschuss mit Deutschland

Meinrad Höfferer, Leiter der Außenwirtschaftsabteilung, ist zuversichtlich: "Wir haben unsere hohen Exportwerte mit Deutschland halten können und ich kenne nicht viele Regionen auf der Welt, die mit dem Exportweltmeister einen Überschuss haben." Erfreulich sei die Entwicklung mit Italien und Slowenien (erstmals unter den Top-3-Exportländern), aber auch mit Osteuropa (Polen und Ungarn). "Ich gratuliere den Kärntner Betrieben, die es in schwierigen Zeiten geschafft haben, bei einem Exportvolumen von fast 7,5 Milliarden Euro für den Wirtschaftsstandort knapp 650 Millionen Euro zu verdienen. Mit der neuen Außenwirtschaftsstrategie passen wir uns optimal an ein Leben mit und nach Corona an", so Höfferer.

Zur Außenhandelsstatistik von Kärnten 2019:

  • Einfuhr (Warenimporte) 2019: 6,800 Mrd. (- 3,7 % gg. 2018)
  • Ausfuhr (Warenexporte) 2019: 7,444 Mrd. (- 8 % gg. 2018)
  • positive Außenhandelsbilanz 2019: 644 Millionen Euro (- 39,8 % gg. 2018)

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