Neues Ausmaß an Hagelschäden in Kärnten

KÄRNTEN. "Wir haben mit diesem Ausmaß nicht gerechnet - und wir haben es auch noch nicht gekannt", bilanziert Gerhard Schöffmann, Vorstand der Kärntner Landesversicherung zwei Wochen nach den schweren Unwettern. Knapp 200 Millionen Euro macht der Schaden in Kärnten aus; Schöffmann rechnet mit bis zu 20.000 beschädigten Autos.
"Die Landesversicherung trifft der Schaden mit rund 20 Millionen Euro", so Schöffmann. 15 Millionen Euro entfallen auf Gebäude, fünf auf Fahrzeuge. "Die Schadenssumme beträgt zirka das Fünffache der Prämien, die Sturmversicherte an uns zahlen."

Hilfe der Versicherung

Für Schöffmann geht es aber um weit mehr als nur materielle Schäden zu begleichen. "Wir müssen vielen Kunden wirklich helfen", weiß er. "Manche können mit solchen Ereignissen nicht alleine umgehen." Von der Suche von Notquartieren bis hin zum koordinieren der Handwerksbetriebe, wenn es um die Reparaturen geht, sehen die Mitarbeiter der Landesversicherung als ihre Aufgabe.
Besondere Herausforderung ist die Abwicklung der Reperaturen. "Wir müssen priorisieren", so Schöffmann. Ging es in den ersten Wochen vor allem darum, die Villacher Innenstadt für den Kirchtag wieder fit zu machen, sind jetzt jene Gebäude dran, die aufgrund der Unwetter nicht winterfest sind. Schöffmann: "Sie müssen wir noch vor dem Winter reparieren."

Arbeiten bis ins Frühjahr

Soviel steht für den Vorstand der Landesversicherung allerdings jetzt schon fest: "Wir werden bis in das Frühjahr 2016 brauchen, um sämtliche Schäden zu beseitigen." Dabei ist es auch entscheidend, dass die Betriebe zur Verfügung stehen. Schöffmann: "Teile Kärntens sind derzeit wenig betroffen, da gibt es noch Ressourcen." Hilfe gibt es auch für die Betriebe. "Wir unterstützen sie finanziell, damit sie das Material einkaufen können."

Zur Sache - Hagel

Die Unwetter der letzten Wochen verursachten in Kärnten einen Schaden von knapp 200 Millionen Euro.

Die Kärntner Landesversicherung ist mit rund 20 Millionen Euro von den Unwetter-Schäden betroffen. Drei Viertel davon sind an Gebäuden entstanden, ein Viertel an Fahrzeugen.

Rund 100.000 Kärntner sind bei der Landesversicherung versichert.

"Der Schaden ist drei Mal so groß wie im vergangenen Jahr", so KLV-Vorstand Gerhard Schöffmann.

Im letzten Jahr waren beim Hagel in Klagenfurt rund 900 Autos von KLV-Kunden beschädigt. Schöffmann rechnet heuer mit der doppelten Anzahl. Auch die Schäden sind größer - 2014 waren kaum Windschutzscheiben betroffen.