Konjunkturumfrage
Unternehmen sehen Industrie-Konjunktur abnehmen
Erwartungen der Kärntner Betriebe in Bezug auf die künftige Geschäftslage nicht mehr positiv. IV-Präsident fordert Arbeitnehmerseite auf, bei Lohnverhandlungen "nicht zu übertreiben".
KÄRNTEN. Eine deutliche Abkühlung prognostiziert der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Timo Springer in Bezug auf die Industriekonjunktur. Das zeige die aktuelle Konjunkturumfrage des dritten Quartales 2019 mit 66 befragten Firmen mit 20.021 Beschäftigten.
Die derzeitige Geschäftslage bezeichneten 41 Prozent der befragten Unternehmen als "gut", doch ihre Erwartungen in den nächsten sechs Monaten sehen anders aus – der Wert für "gut" sinkt auf acht Prozent. Es rechnen dann schon 30 Prozent mit einer "schlechten" Geschäftslage.
Ähnlich sieht dies bei den Punkten Produktion, zu erzielende Verkaufspreise und Beschäftigung aus.
Saisonale Effekte
Von den Branchen her sei dies aber unterschiedlich, so Springer. Die eher negative Stimmung teilen viele, doch Kärntens Elektronik-Betriebe stechen heraus. Sie blicken eher positiv in die Zukunft. Springer: "Teilweise kommen natürlich auch saisonale Effekte dazu. Stärker vom Bau abhängige Zweige der Industrie wie Stein- und keramische Industrie, Holz oder Metall sind im Winter auch im besseren konjunkturellen Umfeld weniger ausgelastet."
Entlastung der Betriebe
Doch er warnt: Der Preisdruck steige, Erträge würden sinken – vor allem in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Springer fordert die Arbeitnehmerseite auf, bei den Lohnverhandlungen nicht zu übertreiben. Die nächste Bundesregierung müsse außerdem Unternehmen und Mitarbeiter steuerlich und abgabentechnisch entlasten, so Springer. "Die Wettbewerbsfähigkeit der exportstarken Industrie steht auf dem Spiel."
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