Wirtschaftskammer Kärnten
Vertretung der Kärntner Gastronomen hofft auf Verbesserung der Unterstützungsmaßnahmen

Grundsätzlich freut sich die Gastronomie über die Regelungen ab 15. Mai, Details sind aber noch zu klären. | Foto: Pixabay/JillWellington

Die Wirtschaftskammer-Fachgruppe Gastronomie freut sich über eine praktikable Lösung ab 15. Mai. Doch im Hintergrund gibt es noch Details zu klären. Bei den Hilfsmaßnahmen müsse auch noch nachgeschärft werden – etwa bei der Kurzarbeit. Vom Land erhofft man sich das Streichen der Gastgarten-Gebühr und ein Aussetzen der Tourismusabgabe.

KÄRNTEN. Am 15. Mai dürfen Gastronomen wieder öffnen – unter bestimmten Voraussetzungen. Die Öffnungszeiten sind mit 6 bis 23 Uhr begrenzt, pro Tisch dürfen höchstens vier Erwachsene (Kinder zusätzlich) sitzen und zwischen Gästegruppen, also zwischen den Tischen, muss ein Mindestabstand von einem Meter gewährleistet sein. Man sollte vor einem Lokalbesuch einen Tisch reservieren und Gäste werden dann zum Tisch geleitet – es gibt also keine freie Platzwahl. Auch keine Gruppen-Reservierungen sind erlaubt, Schankbetrieb an der Theke gibt es ebenso nicht. Mitarbeiter mit Gäste-Kontakt müssen Mund-Nasen-Schutz tragen – oder auch einen Schutz aus Plexiglas. Das gilt aber nicht für Gäste oder Mitarbeiter ohne Kundenkontakt wie im Lager oder in der Küche.

Erfreuliche Lösung

Stefan Sternad, Obmann der Wirtschaftskammer-Fachgruppe Gastronomie, zeigt sich zufrieden: "Wir haben uns in den vergangenen Wochen massiv für eine praktikable Lösung für unsere Branche eingesetzt. Und das Verhandeln hat sich ausgezahlt: Es gibt keine Einschränkung auf bestimmte Betriebsarten, wie dies ursprünglich angedacht war. Das heißt, es dürfen grundsätzlich alle Arten von Gastronomiebetrieben wieder öffnen. Es wird auch keine Besucher- bzw. Quadratmeter-Begrenzung geben wie beispielsweise in Handelsbetrieben."

Regelungen für private Feiern noch offen

Positiv sieht er auch, dass viele Ausflugsziele ebenfalls mit 15. Mai oder Ende Mai öffnen können. Denn Gastronomie und Ausflugsziele gehören einfach zusammen. 
Noch zu klären sei, inwiefern private Feiern stattfinden können – Taufen, Hochzeiten oder Geburtstage sind schließlich ein wichtiger Umsatzfaktor für die Gastronomie. 

Nachbesserungen bei Kurzarbeit nötig

Die Fachgruppe sieht noch Nachholbedarf bei der Auszahlung der Fördergelder. Hier müsse es schneller gehen, denn Geld wird benötigt, wenn Mitarbeiter auszuzahlen sind. Auch das Kurzarbeitsmodell sei zu starr und bürokratisch. Sternad: "Wir haben keine Planungssicherheit wie zum Beispiel die produzierende Industrie. Die Kurzarbeit sollte sich am tatsächlichen Lohnzettel orientieren. Niemand weiß, wie die Gäste auf die Öffnung der Gastronomiebetriebe reagieren werden. Wenn die Personalkosten dann die erwirtschafteten Umsätze übersteigen, ist niemandem geholfen." Auch eine Ausweitung der Kurzarbeit nötig: "Wir brauchen ein Modell, das auch für jene Mitarbeiter gilt, die nach ‚dem Hochfahren‘ neu eingestellt werden."

Kompliziertes Beantragen der Kurzarbeit

Auch das Beantragen der Kurzarbeit sei zu kompliziert – nach jedem Anstieg der Arbeitszeiten muss man neue Formulare ausfüllen und die Einverständniserklärung der Mitarbeiter einholen. Sternad: "Der Aufwand ist gewaltig! Damit blockiert man gerade jene, die sich engagieren und deren Betriebe gut anlaufen. Und jedem muss klar sein: Das kostet viel Geld. Die Anträge sind so kompliziert, dass man sie ohne Lohnverrechner oder Steuerberater de facto nicht ausfüllen kann."

Auch das Land könne helfen

Sternad hofft auch auf Unterstützung durch das Land Kärnten – zuerst durch das Aussetzen der heurigen Gastgarten-Gebühren in allen Gemeinden. Ein Ausdehnen der Gastgärten, um Abstände zu gewährleisten, müsse ermöglicht werden. Auf die Einhebung der Tourismusabgabe sollte weiters zur Gänze verzichtet und die Ausfälle in dieser Zeit vom Land kompensiert werden. "Das wäre eine rasche und unkomplizierte Form der Unterstützung und könnte auch ein erster Schritt für die dringend nötige Reform und das Neuaufstellen der Kärntner Tourismusverbände sein,“ meint Sternad.

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