Marouan Benabdallah: virtuoser Klangzauber in Spital am Pyhrn
Am 8. Juni 2017 gastierte Marouan Benabdallah im Barocksaal in Spital/Pyhrn.
SPITAL/PYHRN. Der marokkanische Pianist, der im zarten Alter von drei Jahren das Klavierspielen begann und schon mit 13 Jahren die wichtigsten Preise seines Heimatlandes abgeräumt hatte, gastiert mittlerweile bei sämtlichen großen Musikfestivals und tritt weltweit mit namhaften Orchestern auf. Dass ein solcher Kapazunder wie Benabdallah einen Zwischenstopp in O.Ö. eingelegt hat, bevor es ihn weiter nach Frankreich, Dänemark, Marokko… zieht, ist dem Spitaler Roland Angerer zu verdanken.
Neben Werken von C. Debussy, C. Saint-Saëns, F. Liszt und R. Schumann faszinierte Benabdallah auch mit Klavierstücken des Libanesen Z. Moultaka (geb. 1967) sowie des in Syrien geborenen D. Succari (1928-2010). In deren herrlich groovenden Musik voll aufregender, anspruchsvoller Rhythmen, die hierzulande leider viel zu selten zu hören ist, verbindet sich traditionelle arabische mit westeuropäischer Musik aufs Beste.
Bei seinem hochenergetischen Tanz auf der Klaviatur waren durch atemberaubend schnelle Bewegungen Benabdallahs Finger für den Zuseher sehr oft nur mehr verschwommen wahrnehmbar; man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, als spiele der Virtuose um sein Leben! Die hohe Konzentration und Präzision, mit der sich der Pianist dem Spiel hingab, ließ den Puls beim Zuhören ganz unweigerlich in die Höhe schnellen. Ein dreifacher Espresso auf nüchternem Magen käme als Vergleich annähernd hin! Das an vielen Stellen entwickelte gigantische Klangvolumen am Instrument zog das staunende Publikum in seinen Bann, schwappte wie ein Tsunami über die Zuhörenden – einfach überwältigend!
Aufbrausender Beifall samt Standing Ovations veranlassten Benabdallah noch zu einer Zugabe von C. Debussy – zum Beruhigen der erhitzten Gemüter. Ergreifend im besten Sinne!
Text und Bild: Karin Matzer
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