Schmieden, Hämmer, Mühlen & Sägen

Am rauschenden Bach...

Unter dem Motto „OÖ Museumssommer 2020“ präsentiert der Verbund Oberösterreichischer Museen laufend Tipps für Museumsbesuche unter speziellen Themenschwerpunkten. Die zweite Etappe der Museumsreise wendet sich der Wasserkraft zu, die für zahlreiche Betriebe etwa in der Eisenwurzen und im Mühlviertel für den Antrieb von Maschinen sorgte.

BEZIRK KIRCHDORF (sta). „Am rauschenden Bach“ lautet dabei das Motto: Rund 25 historische Schmieden, Hämmer, Mühlen und Sägen können in Oberösterreich als Schaubetriebe oder Museen besichtigt werden. Ein Besuch in einem dieser Museen – verbunden mit einer kleinen Wanderung dem kühlen Bachlauf entlang – ist ein perfektes Ziel für einen sommerlichen Tagesausflug mit der ganzen Familie.

Hämmer und Schmieden in der Region Pyhrn-Eisenwurzen

Im OÖ Sensenschmiedemuseum Micheldorf und im Freilichtmuseum Schmiedleithen in Leonstein kann die historische Sensenproduktion mit ihren zahlreichen hochspezialisierten Arbeitsschritten nachempfunden werden. Besucher erhalten einen Einblick in die Dynastien der „Hammerherrn“ oder „Schwarzen Grafen“, deren bürgerliche – oder fast schon adelige – Wohnverhältnisse noch heute beeindrucken. Empfehlenswerte, kleine Wanderungen für Familien in Kombination mit einem Museumsbesuch sind beispielsweise der Rundweg "Auf den Spuren der schwarzen Grafen" in Leonstein oder die „Sengstschmiedroas“ in Micheldorf.

"Goldenes Steinbach"

Das Messerermuseum in Steinbach an der Steyr, das im Frontgebäude der ehemaligen Messerfabrik Franz Pils & Söhne untergebracht ist, bietet einen Einblick in die Geschichte der Messerer und Klingenschmiede: Im Erdgeschoß kann die Messerherstellung nachvollzogen werden, während sich die beiden Obergeschoße des Museums dem Leben, Brauchtum und Vereinswesen der Messerer und der historischen Entwicklung sowie der Messerer-Zunft widmen. Interessant ist, dass die einzelnen Arbeitsschritte der Messerherstellung teils in Handwerksbetrieben und teils in der Hausindustrie erfolgten. Während beispielsweise die Schleifer in den Schleifhäusern arbeiteten, die dem Handwerk gehörten, vollendeten die Messerer im letzten Arbeitsschritt des seriellen Produktionsprozesses die geschliffenen und polierten Klingen mit kunstvollen Griffen und Heften aus unterschiedlichsten Materialien in Heimarbeit. Der Aufschwung, der mit der Messererindustrie einherging, die wahre Kunstwerke hervorbrachte und die sogar bis nach Venedig exportiert wurden, brachte dem Ort auch den Namen „Goldenes Steinbach“ ein. Das Museum hat an Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie nach Voranmeldung geöffnet. Von der Endstation der "Steyrtal-Museumsbahn" führt der informative „Messerer-Schauweg“ über das Messerermuseum bis zum Dorfplatz in Steinbach mit seinen beeindruckenden Hausfassaden, die noch vom Wohlstand durch den Venedigerhandel zeugen.

Auf Sommerfrische ins Museum – Reise durch die OÖ Museumslandschaft
Der Verbund Oberösterreichischer Museen, der auf seiner Website Informationen zu rund 300 Museen und Sammlungen aus ganz Oberösterreich bereithält, hat unter dem Motto "OÖ Museumssommer 2020 - Auf Sommerfrische ins Museum!" eine Reihe von Museumstipps vorbereitet. Alle zwei Wochen wird ein neues Museumsthema vorgestellt, das Anregungen für spannende Museumsbesuche und Ausflüge mit der ganzen Familie finden Sie HIER