Landtags- Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl Oberösterreich 2021

Der Bezirk Kirchdorf hat gewählt

Landtags-, Gemeinderats- & Bürgermeisterwahlen: Was sagen die Kirchdorfer Bezirkschefs der Parteien zum Ausgang?

BEZIRK KIRCHDORF. Die Wahlen sind geschlagen. Das Bezirks-Ergebnis bei der Landtagswahl: ÖVP 38,77 Prozent (+0,24), FPÖ 20,58 Prozent (-10,43), SPÖ 17,11 (-0,13), Grüne 11,26 Prozent (+2,06), NEOS 3,73 Prozent (+0,66). Die MFG schaffte es auf Anhieb auf 7,6 Prozent.

ÖVP-Bezirksobmann Christian Dörfel dazu: "Wir gehen gestärkt aus dem Wahlgang hervor. Das Landesergebnis kann sich sehen lassen, es waren elf Parteien – so viele wie noch nie – am Start, trotzdem ist es uns gelungen, unser Ziel zu erreichen. Im Bezirk Kirchdorf erwarte ich mir von den Bürgermeisterstichwahlen einiges, alles ist möglich. Besonders freut mich, dass wir in Oberschlierbach den neuen Bürgermeister stellen. Wermutstropfen: Den Bürgermeister in Windischgarsten haben wir leider verloren."

FPÖ zeigt sich enttäuscht

An zweiter Stelle im Bezirk Kirchdorf liegt die FPÖ mit 20,6 Prozent der Wählerstimmen. Michael Gruber, FPÖ-Bezirksobmann, zeigt sich enttäuscht über das Ergebnis. "Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass Wahlen kein Wunschkonzert sind. Ich habe auf 25 Prozent gehofft. Das Ergebnis mit knapp über 20 Prozent ist natürlich nicht erfreulich und weit weg von meiner Einschätzung vor der Wahl." In Kremsmünster ist der FPÖ-Kandidaten noch in der Stichwahl bei der Bürgermeisterwahl. Gruber selbst hat das in seiner Heimatgemeinde Pettenbach nicht geschafft, obwohl die Freiheitliche Partei in der Almtalgemeinde im Bezirks-Gemeindevergleich mit 34,55 Prozent die meisten Stimmen holte. SPÖ-Bezirksvorsitzende, Bundesrätin Bettina Lancaster aus Steinbach am Ziehberg sagt: "Ich habe mir auf Landesebene mehr erhofft, da ich schon denke, dass wir mit den passenden Zukunftsthemen angetreten sind. Im Bezirk freue ich mich besonders über die absolute Mehrheit in Windischgarsten und den neuen Bürgermeister Bernhard Rieser. Chancen sehe ich aber auch bei den vier Stichwahlen, wo wir noch mit unseren Kandidaten im Rennen sind. Die besten Chancen gibt es in Molln."

Starke Grüne
In vier Gemeinden kandidierten die Grünen. Bezirkssprecher Wolfram Maria Schröckenfuchs aus Micheldorf zeigt sich erfreut über den Ausgang der Wahl: "Bei der Landtagswahl hätte ich etwas mehr Zuwachs für die Grünen für realistisch, wünschenswert und notwendig gehalten. Beachtlich ist das Ergebnis in Hinterstoder, wo wir vom Fleck weg fast 25 Prozent und somit ein Viertel aller Stimmen bekommen haben. Es wurden offensichtlich die richtigen Themen aufgegriffen. Es gibt jetzt erstmals eine sichtbare Gegenstimme im Gemeinderat. Auch in Kirchdorf konnte mit einem jungen Team ein sehr gutes Ergebnis erreicht werden."

Kirchdorfer als "Wahlmuffel"

Die meisten Wahlberechtigten bei der Wahl 2021 gab es in Kremsmünster (5.304), gefolgt von Micheldorf (4.753) und Pettenbach mit 4.300. Die wenigsten gab es in St. Pankraz (288), wo es aber andererseits die höchste Wahlbeteiligung gab. Nicht weniger als 89,93 Prozent machten sich auf den Weg zur Wahlurne für die Gemeinderatswahl. Bei der Landtagswahl machten sogar mehr als 91 Prozent ein Kreuzerl. Hoch war die Wahlbeteiligung auch in Steinbach am Ziehberg mit 88 Prozent. Der Ort, in dem die wenigsten Menschen Gebrauch vom Wahlrecht machten, war Kirchdorf. In der Bezirkshauptstadt fanden nur 64,5 Prozent den Weg zur Urne. Auch im Stiftsort Kremsmünster waren es lediglich 67,5 Prozent. Der Anteil der Briefwähler war insgesamt sehr hoch. Mehr als 1.200 Stimmen im Bezirk Kirchdorf waren zudem ungültig.

MFG holt fast 11 Prozent in Wartberg
Die große Überraschung bei der Wahl war die Partei MFG (Menschen.Freiheit.Grundrechte). Sie schaffte ganz klar mit 7,6 Prozent den Einzug in den Landtag. Im Bezirk Kirchdorf kandidierte die MFG in Wartberg und in Kremsmünster. Im Stiftsort stelle man mit Angelika Zwicklhuber auch eine Bürgermeisterkandidatin. Die MFG erreicht bei der Gemeinderatswahl 8,3 Prozent. Noch überraschender fiel das Ergebnis in der Gemeinde Wartberg aus. Dort wählte jeder zehnte Bürger die Partei und erreicht 10,98 Prozent.

Höchste Zugewinne & Verluste
Die größten Zugewinne auf Gemeindeebene gab es für die ÖVP mit fast 18 Prozent in Oberschlierbach, dafür musste sie ein Minus von 10,4 Prozent in Kremsmünster hinnehmen. Die FPÖ konnte in St. Pankraz am stärksten zulegen (3,33 Prozent), ein Minus von mehr als 13 Prozent scheint dagegen in Micheldorf auf. Die SPÖ stellt in Windischgarsten nicht nur den neuen Bürgermeister, sondern konnte mehr als 25 Prozentstimmen zulegen. In Oberschlierbach verloren die Sozialdemokraten gleich 17,9 Prozent. Die Grünen in Hinter-stoder schafften auf Anhieb 24,6 Prozent. Von den fünf angetretenen Bürgerlisten schaffte jene in Vorderstoder mit knapp 30 Prozent das beste Ergebnis.

Drei neue Bürgermeister stehen bereits fest

Die Ergebnisse im Überblick
Stichwahlen im Bezirk Kirchdorf