Wahlauftakt der FSG Kirchdorf
Der Druck auf die Beschäftigten muss endlich sinken
Ernst Zimmermann, Roswitha Grammer und Hubert Wildauer gehen als FSG-Spitzenkandidaten in der Region Kirchdorf bei der AK-Wahl an den Start
Der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft nimmt immer mehr zu. Anstatt aber im Sinne der ArbeitnehmerInnen dem entgegenzuwirken, befeuert die aktuelle Bundesregierung diesen Zustand immer weiter. Das mit 1. September des Vorjahres in Kraft getretene neue Arbeitszeitgesetz, das eine 60-Stunden-Woche ermöglicht, ist dabei die Spitze des Eisbergs. „Viele Beschäftigte fürchten, dass sie unter diesen Voraussetzungen nicht bis zur Pension durchhalten können. Deshalb muss der Druck endlich sinken“, warnt Ernst Zimmermann, Arbeiter-Betriebsratsvorsitzender bei Greiner Packaging in Kremsmünster und FSG-Spitzenkandidat für die Arbeiterkammer-Wahl 2019 vom 19. März bis 1. April in der Region Kirchdorf.
„Es ist ganz klar, dass wir ein modernes Arbeitszeitgesetz brauchen. Eines, das nicht nur die Interessen der Wirtschaft und der Industrie in den Vordergrund stellt, sondern eines, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt“, stimmt auch Roswitha Grammer, Arbeiter-Betriebsratsvorsitzende bei TCG Unitech in Kirchdorf, zu. „Die arbeitenden Menschen, die bei uns täglich tolle Leistungen erbringen, brauchen Planbarkeit und müssen vor Gesundheitsrisiken geschützt werden. Arbeit darf nicht krank machen“, so Grammer weiter.
Kehrtwende bei der Arbeitszeit notwendig
Hubert Wildauer, Arbeiter-Betriebsratsvorsitzender bei Piesslinger in Molln, betont, dass die Österreicher bereits jetzt im europäischen Vergleich bei der tatsächlich geleisteten Wochenarbeitszeit im Spitzenfeld liegen: „Das ist auch ein Resultat der vielen Überstunden – von denen nach wie vor jede fünfte unbezahlt bleibt.“ Deshalb plädieren die Kirchdorfer FSG-KandidatInnen für eine rasche Kehrtwende: „Wir sollen nicht länger arbeiten, sondern die Arbeitszeit Schritt für Schritt verkürzen. Parallel dazu sollen die Betriebe verpflichtet werden, ausreichend Personal einzustellen, um der krankmachenden Arbeitsverdichtung entgegenzuwirken.“
Die Arbeitsbedingungen zu verbessern, wäre auch ein Zeichen des Respekts den arbeitenden Menschen gegenüber. „Das ist neben einer fairen Bezahlung der beste Weg, ihnen die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie verdient haben“, sagt Zimmermann.
Vermögen gerecht verteilen
Sie sind es nämlich auch, die den Wohlstand in Österreich erarbeitet haben. Um auch künftig den sozialen Zusammenhalt sichern zu können, muss dieser Wohlstand aber gerecht verteilt werden. Während in den vergangenen Jahren die Gewinne und die Einkünfte aus Vermögen immer stärker gestiegen sind, sieht es bei der Entwicklung der Arbeitseinkommen weit schlechter aus, obwohl die Produktivität deutlich zugelegt hat. „Deswegen müssen die Arbeitseinkommen geringer, die Vermögen der Millionäre höher besteuert werden, denn hier zählt Österreich zu den internationalen Schlusslichtern“, sagt Grammer. Anstatt die Unternehmenssteuern weiter zu senken, müssen auch endlich Steuerschlupflöcher gestopft und wirksame Maßnahmen gegen die Steuerflucht der Konzerne ergriffen werden. „Genau diesen finanziellen Spielraum kann man dann nutzen, um die Arbeitseinkommen zu entlasten.“
Die regionalen Kandidaten der FSG für die AK-Wahl 2019 aus dem Bezirk Kirchdorf sind:
- Ernst Zimmermann (PROGE) Betriebsratsvorsitzende der Arbeiter Greiner Packaging / Kremsmünster, aus Rohr
- Roswita Grammer (PROGE) Betriebsratsvorsitzende der Arbeiter TCG Unitech/Kirchdorf an der Krems, aus Wartberg an der Krems
- Hubert Wildauer (PROGE) Betriebsratsvorsitzender der Arbeiter Piesslinger/Molln, aus Molln
- Mario Immler, (GBH) Jugendsekretär in OÖ, aus Grünburg
- Koller Manuel (PROGE) Sekretär in OÖ, aus Grünburg
- Ludwig Moser (GPA-djp) Betriebsratsvorsitzender der Arbeiter MONDI/Grünburg, aus Nussbach
- Maximilian Gressenbauer (PROGE) Betriebsratsvorsitzender der Arbeiter Greiner Produktion Network (GPN)/ Nussbach, aus Nussbach
- Bernhard Riedler (GPA-djp) Betriebsrat der Angestellten HELLWEG/Kirchdorf an der Krems, aus Micheldorf
- Manfred Niedermann (PROGE) Betriebsrat der Arbeiter MAN-Steyr, aus Steinbach an der Steyr
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