"Der Wald ist für uns alle da"
Mountainbiker fordern freies Radeln auf Wander- & Forstwegen. Kluft zwischen Radlern und Jägern ist groß.
BEZIRK (sta). "Wir sind keine egoistische Spaßgesellschaft", sagt Dietmar Gruber aus Schlierbach. "Der Wald und das Bergland ist uns erholungssuchenden Bürgern dank des Forstgesetzes von 1975 frei zugänglich und für uns alle da. Leider sind die Mountainbiker ausgeschlossen. Wir möchten nicht nur auf ausdrücklich erlaubten Strecken und Forststraßen fahren. Wir sind praktisch zum Gesetzesbruch gezwungen. Mehr als zehn Prozent der österreichischen Bevölkerung fährt regelmäßig mit dem Rad auf den Berg. Es führt kein Weg an einer Änderung des Forstgesetzes vorbei." Der Schlierbacher Unternehmer hat gemeinsam mit Rad-Profi Gerhard Zadrobilek eine Internetplattform für Outdoor-Sportler, mit inzwischen 20.000 registrierten Mitgliedern, gegründet. "Uns wird immer wieder vorgeworfen, dass wir Wege zerstören und Rowdies sind. Das stimmt einfach nicht. Und das Wild verschrecken wir auch nicht. Die Tiere haben längst erkannt, wer gefährlich ist. Das sind nicht Mountainbiker, sondern die Jäger", so Gruber.
Politik ist gefordert
Bezirksjägermeister Herbert Sieghartsleitner: "Wenn wir die Naturräume nutzen, dann muss es Spielregeln geben, an die man sich auch zu halten hat. Forststraßen wurden nicht gebaut, um Freizeitsuchenden den möglichst schnellen Zugang in die sensibelsten Bereiche der Natur zu ermöglichen, sondern um die Wälder forstwirtschaftlich zu erschließen und nutzbar zu machen." Der Mollner Jäger nimmt aber auch die Politiker in die Verantwortung. "Es muss eine klare Botschaft von der Politik kommen, dass die Natur nicht uneingeschränkt nutzbar ist, wenn man sie weiter erhalten möchte."
Auch wenn die Standpunkte zwischen Jäger und Freizeitsportler sehr verschieden sind, zeigt Sieghartsleitner Gesprächsbereitschaft. "Bisher wurden diesbezüglich aber keine Gespräche mit der Jägerschaft gesucht. Die Freigabe von fahrbaren Routen kann nur im Dialog geschehen."
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