Drei Jahre Suchtberatungsstelle x-dream in Kirchdorf
KIRCHDORF (sta). Vor allem durch das Engagement des Bezirkshauptmannes Dieter Goppold und des Präventions-Netzwerkes „Wir setzen Zeichen“, war es im November 2011 möglich, dass die pro mente Oberösterreich die Außenstelle der Suchtberatung x-dream in Kirchdorf ihre Pforten öffnen konnte. Die Einrichtung, welche sich mit ihrem Beratungsangebot an KonsumentInnen von illegalen Substanzen und/oder Medikamenten bzw. an deren soziales Umfeld richtet, ist mittlerweile aus der sozialen Landschaft im Bezirk Kirchdorf nicht mehr wegzudenken.
Verschwiegenheit ist selbstverständlich
Von der ersten Stunde an waren die Kapazitäten der Beratungsstelle gut ausgelastet, was sich bis zum heutigen Tag nicht geändert hat. Die von der Sozialberatungsstelle Sozialhilfeverband zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten wurden schon bald zu eng, und so übersiedelte das x-dream Ende 2012 in die Dierzerstraße 2. In der überwiegenden Zahl sind es Konsumenten, die den Kontakt zur Beratungsstelle suchen. „Es ist das Prinzip der Verschwiegenheit einerseits und die Tatsache, dass die Hilfesuchenden wissen, dass wir sie so annehmen wie sie eben gerade zu uns kommen, dass wir bei unseren Klienten eine so hohe Akzeptanz genießen“, so Klaus Rauscher, Mitarbeiter des x-dreams.
Neben der Möglichkeit zur Aussprache, finden drogenkonsumierende Menschen im x-dream einmal im Monat auch das Angebot einer medizinischen Beratung vor. Aber auch die Weitergabe von rechtlichen Informationen, die Vermittlung zu Entzugs- und Therapiestationen und die Begleitung zu Ämtern und Behörden gehören zu den Aufgaben der Beratungsstelle.
Über welchen Zeitraum sich eine Betreuung erstreckt, richtet sich nach dem Bedarf des Einzelnen, unter anderem abhängig davon, ob es sich um Probierkonsum oder um eine bereits bestehende Abhängigkeit handelt. So gibt es Beratungen, die nach wenigen Kontakten wieder beendet werden genauso, wie langjährige Begleitung, zumal Sucht als chronische Krankheit zu verstehen ist.
Bedarf an Psychotherapie
„Wir schätzen uns glücklich, dass wir Menschen, die unser Angebot brauchen, dieses auch so lange zur Verfügung stellen können, wie es eben nötig ist“, meint Michaela Schröckenfuchs, Mitarbeiterin der Einrichtung.
Aktuell ist die Einrichtung darum bemüht, auch ein psychotherapeutisches Angebot in der Außenstelle zu verankern. „Bei vielen unserer KlientInnen greift ein Beratungsangebot einfach zu kurz und der Bedarf an Psychotherapie ist dann unerlässlich. Das betrifft Konsumierende gleichermaßen wie Angehörige. Da dieses Angebot aktuell allerdings nur in der Hauptstelle angeboten wird, müssen die Betroffenen nach Steyr fahren, was oft eine zu große Hürde darstellt“, meint der Sozialarbeiter Rauscher. Derzeit scheitert es vor allem an der Finanzierung, dass momentan im x-dream Kirchdorf keine Psychotherapie angeboten werden kann.
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