Es gibt noch sehr viel zu tun
Am 8. März ist Weltfrauentag. Er soll aufzeigen, dass die Situation der Frauen nicht immer rosig ist.
BEZIRK (sta). Vollzeitbeschäftigte Frauen im Bezirk Kirchdorf verdienen um 27,2 Prozent weniger als Männer. Auch bei der Pensionshöhe liegen nach wie vor Welten zwischen Männern und Frauen. Ursachen sind oft Berufsunterbrechungen oder eine Reduktion der Arbeitszeit, die wegen nicht ausreichender Betreuungsangebote manchmal größer ausfällt, als gewollt. "Kein Wunder, dass für viele Frauen das Einkommen nicht zum Leben reicht. Wir fordern daher bessere Verdienstmöglichkeiten für Frauen. Bei den Pflege- und Kinderbetreuungseinrichtungen gibt es hohen Handlungsbedarf in Wirtschaft und Politik", sagt Hannes Stockhammer, Leiter der AK Kirchdorf. "Ursula Forster, Leiterin des Vereins BERTA (Beratung und Information für Frauen und Mädchen) in Kirchdorf sagt: "Wer keinen durchgehenden Erwerbsverlauf vorzuweisen hat, verliert durch die Pensionsreform besonders. Es ist notwendig, dass sich Frauen verstärkt mit dem Thema 'Geld und Pension' beschäftigen."
"Weg mit dem Genderwahn"
In den Unternehmen und politischen Funktionen sind Frauen in höheren Entscheidungsgremien eher selten zu finden. Von den 23 Bürgermeistern im Bezirk sind lediglich vier Frauen (Roßleithen, Molln, Schlierbach und Steinbach/Z.). Cornelia Pöttinger aus Nußbach, Mitglied des Bezirksvorstandes der ÖVP und im Landesvorstand der ÖVP-Frauen, kennt die Probleme: "Wir brauchen keinen übertriebenen Genderwahn. Es braucht Informationen und Rahmenbedingungen, um Frauen gleichberechtigt auch ihre Wahlfreiheit anbieten zu können. Wahlfreiheit bedeutet, dass jede Frau ihr eigenes Lebensmodell für sich findet und es auch umsetzen kann. Jede Frau muss wissen, was es für die Pension bedeutet, wenn sie ein paar Jahre aus dem Erwerbsleben ausscheidet, um sich ihrer Familie zu widmen. Pensionssplitting ist hier eine Option, die aber im Bezirk von ganz wenigen Frauen in Anspruch genommen wird." Seit 2005 besteht die Möglichkeit, dass Paare ihre Pensionszeiten und damit in weiterer Folge auch ihre Pensionen auf freiwilliger Basis aufteilen. Ursula Forster dazu: "Das Pensionssplitting ist ein wichtiger Beitrag für Fairness in der Partnerschaft und ist unabhängig ob Eltern verheiratet sind oder nicht."
Gleichberechtigung kann nur durch ein Miteinander aller gelingen. "Es ist wichtig, den Hausverstand einzusetzen und auch Individualität zuzulassen. Eine richtig oder falsch gesungene Hymne ist dafür zweitrangig", so Pöttinger.
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