Gesundheit kommt aus der (Heil-)Teetasse

- Mag. pharm. Silvia Hackenberger
- hochgeladen von Martina Weymayer
Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Eine Tasse Kräutertee hilft bei zahlreichen Beschwerden.
MOLLN (wey). Aber Tee ist nicht gleich Tee, wie Silvia Hackenberger von der Nationalpark-Apotheke Molln weiß. "Man unterscheidet zwischen Heiltees und Lebensmitteltees", erklärt sie. "Heiltees werden streng kontrolliert, sie müssen eine Mindestmenge an Wirkstoffen und gleichbleibende Qualität höchster Güte haben." Bei vielen Wehwehchen leisten sie gute Dienste, etwa im Zuge einer Hustentherapie. "Hustentees enthalten Stoffe, die Schleim zerkleinern, sodass man ihn abhusten kann. So bleibt die Lungenfunktion aufrecht", weiß die Apothekerin. Enthalten sind Kräuter wie Thymian, Eibischwurzel und -kraut sowie Linden- und Holunderblüten. Gerade der Lindenblütentee ist das Hausmittel Nummer eins bei Erkältungen. Er ist abwehrsteigernd, hustenreizlindernd, krampflösend und schweißtreibend, wirkt entgiftend und kürzt den Krankheitsprozess ab. Einfach einen Esslöffel voll mit kochendem Wasser übergießen oder mit kaltem Wasser ansetzen und kurz zum Sieden erhitzen; nach fünf bis zehn Minuten abseihen und heiß trinken.
Silvia Hackenberger und ihr Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kunden vor Ort eingehend zu beraten. Hackenberger: "Heutzutage gibt es eine Unmenge an Informationen, vor allem im Internet. Die Kunden brauchen jemanden, der die Informationen für sie filtert. Wir geben Orientierung und finden gemeinsam die richtige Lösung." Mehr Infos: www.wirtschaftsteyrtal.at.
Lindenblüten:
Der herrliche bis 20 Meter hohe Lindenbaum kommt in mehreren Variationen vor, bei uns als im Mai blühende Sommer und im Juni/Juli blühende Winterlinde. Beide sind als Heilpflanzen gleich wirkungsvoll.
Lindenblütentee ist das Hausmittel Nr. 1 bei Erkältungen, weil er nicht nur abwehrsteigernd, hustenreizlindernd und krampflösend, sondern auch schweißtreibend und damit entgiftend wirkt und den Krankheitsprozess abkürzt. 1 Esslöffel voll mit kochendem Wasser übergießen oder mit kaltem Wasser ansetzen und kurz zum Sieden erhitzen; nach 5-10 Minuten abseihen und heiß trinken.
Schwarzer Holunder:
Der Schwarze Holunder ist ein sehr wichtiges altes Hausmittel. Man findet Ihn bei vielen alten Bauernhöfen an der Hauswand. Es gibt viele Anwendungen: vor allem seine Blütenstände werden als Heiltee verwendet. Aber auch der Extrakt der Früchte wird bei grippalen Infekten aufgrund des hohen Vitamin C Gehalts und seiner Antioxidantien eingesetzt.
Die getrockneten Blüten enthalten ätherische Öle und Wirkstoffe, die die die Erregbarkeit der Schweißdrüsen auf Wärmereize steigen. Damit wird das Schwitzen gefördert. Das Immunsystem arbeitet dadurch stärker und der Infekt heilt rascher. Zusätzlich wirkt Holunder schleimlösend. Diese Wirkung ist bei Husten und Schnupfen erwünscht.
1 Esslöffel von den Blüten wird mit 1 Tasse siedend heißem Wasser übergossen, nach 5-10 Minuten abseihen und möglichst heiß trinken.
Eibischkraut und Wurzel:
Der Eibisch gehört zur Familie der Malvengewächse und ist daher wie seine Verwandten eine Zierde für jeden Garten.
Sein wichtigster Inhaltsstoff ist der Schleim, der in großen Mengen vorkommt. Eibisch beruhigt Schleimhautreizungen im Mund und Rachen und hemmt trockenen Reizhusten.
Da in den Blättern weniger Schleim vorkommt, kann man die Blätter wie einen üblichen Tee zubereiten: 1 Esslöffel voll mit heißem Wasser übergießen und nach 10 Minuten abseihen und mäßig warm trinken. Die Wurzel sollte man jedoch besser kalt ansetzen, 30 Minuten stehen lassen und auf Trinktemperatur leicht erwärmen.
Der Schleim des Eibischs wirkt beruhigend auf alle Schleimhäute und er wird deshalb bei auch bei Erkrankungen des Verdauungsapparates und der Haut einsetzt.
Thymian:
Der Thymian ist ein kleines unscheinbares Kraut mit kleinen zartrosa Blüten und einem intensivem aromatischen Duft, was ihn zu einer eine interessante Gewürzpflanze macht. Die ausdauernde Pflanze wächst Jahr für Jahr tapfer im Kräutergarten. Thymian enthält ätherisches Öl, dessen Bestandteile (Thymol, Carvacrol) wachstumshemmend auf Keime wie Bakterien, Pilze und Viren wirken. Daher wird die Heilpflanze auch zu Recht als natürliches Antibiotikum bezeichnet. Gleichzeitig regt das ätherische Öl die Tätigkeit der Flimmerhärchen auf den zarten Schleimhäuten der Atemwege an, wodurch zäher Schleim in den Bronchien abgehustet werden kann. Auch bei Reizhusten hilft er aufgrund seiner krampflösenden Wirkung. Thymian ist damit ein ausgezeichnetes Heilmittel für Atemwegserkrankungen.
1 Esslöffel voll Kraut mit siedendem Wasser übergießen und zugedeckt 10 Min. ziehen lassen. Die Heiltees können 3-4 x täglich eine Tasse getrunken werden.
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