Spitäler fusionieren
LKH Kirchdorf und Steyr werden zum "Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum"
Das gemeinsame Klinikum mit den beiden Standorten Kirchdorf und Steyr startet am 1. Jänner 2020.
KIRCHDORF, STEYR. In der Aufsichtsratssitzung vom 12. Oktober 2018 wurde die Zusammenführung des Landeskrankenhauses Steyr und des LKH Kirchdorf zum Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum (PEK) Steyr Kirchdorf beschlossen, das mit 1. Jänner 2020 starten wird. Ziel ist, die Stärken beider Häuser zu einem modernen Klinikum mit spitzenmedizinischem Leistungsportfolio und gleichzeitiger wohnortnaher Versorgung zu bündeln. Insgesamt werden an den beiden Standorten rund 2.600 Mitarbeiter beschäftigt sein. Bereits jetzt wurde die künftige Klinikleitung ernannt. Neuer ärztlicher Direktor wird Michael Hubich, Pflegedirektorin wird Walpurga Auinger und zum kaufmännischen Direktor wird Heinz Kosma bestellt.
„Die Erfahrungen aus dem Erfolgsprojekt der Zusammenführung der drei Spitalsstandorte Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck in der Versorgungsregion Salzkammergut zum Salzkammergut-Klinikum im Jahr 2014 haben gezeigt, wie wichtig es ist, die zukünftig verantwortlichen Führungskräfte frühzeitig zu bestellen und schon in der neuen Funktion aktiv in das Projekt einzubinden. Ich freue mich daher, dass wir drei bestens qualifizierte Persönlichkeiten für die Leitung gewinnen konnten und wünsche allen dreien alles Gute für diese neue berufliche Herausforderung“, sagt dazu Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander.
Gesundheitsversorgung bleibt erhalten
In beiden Krankenhäusern bleibt die Gesundheitsversorgung in allen medizinischen Bereichen erhalten. Die Experten beider Häuser werden ihre Stärken in Zukunft gemeinsam in die Behandlungen einbringen. Kirchdorf wird mit dem Behandlungsschwerpunkt Schulter-, Hüft- und Kniechirurgie auch weiterhin Maßstäbe setzen. Schon heute kommen Mediziner nach Kirchdorf, um von den dortigen Schulterspezialisten die neuesten OP-Methoden zu erlernen. Für Familien bleibt das LKH Kirchdorf mit dem neuen Family Center und der Kindergruppenpraxis die erste Anlaufstelle im Bezirk. „Mit zwei verbundenen Spitälern ergeben sich künftig unschätzbare Synergien. Unsere jeweiligen Stärken, die bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind, können wir in Zukunft unter einem organisatorisch gemeinsamen Dach noch weiter ausbauen“, ist der bisherige kaufmännische Direktor in Kirchdorf, Rudolf Gruber, überzeugt davon, dass das gemeinsame Klinikum auch für Kirchdorf eine „Win-Situation“ werden kann.
Arbeit an Fusion "mit Hochdruck"
„Aktuell wird mit Hochdruck an der Umsetzung der Fusion gearbeitet", so Gruber. "Durch den Zusammenschluss ergeben sich aber nicht nur ökonomische Vorteile. Vielmehr soll sich darüber hinaus eine gemeinsame Struktur entwickeln. Alle Best-Practice-Prozesse aus Steyr und Kirchdorf werden zusammengefasst und evaluiert. Dabei ist die Einbindung der Mitarbeiter besonders wichtig. 140 Interviews wurden in beiden Häusern geführt, um die jahrelangen Erfahrungen in das Projekt einfließen zu lassen.“
Der künftige ärztliche Direktor Michael Hubich sagt: „Ich sehe das gemeinsame Klinikum als große Chancen für beide Standorte, denn durch eine langfristige, gute Abstimmung der medizinischen Schwerpunkte beider Häuser kann jeder Standort profitieren. Jedes Haus hat jetzt schon seine Stärken, Schwerpunkte und Experten. Diese lassen sich in einem gemeinsamen Klinikum im Sinne der Versorgung der Gesamtregion noch besser weiterentwickeln.“
Die Bezirksärztevertreterin Angelika Reitböck zur Fusion: "Mit der Schaffung des neuen Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikums wird die Region den gesteigerten Anforderungen der sich rasant verändernden Gesundheitslandschaft voll gerecht werden. Wir Ärzte im niedergelassenen Bereich werden die im Geiste gegenseitiger Wertschätzung traditionell gute Zusammenarbeit weiter fortsetzen und dieses Projekt hundertprozentig unterstützen!"
ÖVP-Bezirksparteiobmann Christian Dörfel: „Ich sehe die Zusammenführung beider Häuser positiv, weil dadurch eine optimale medizinische Versorgung auf lange Sicht gewährleistet werden kann. Vor allem der Standort Kirchdorf wird gewinnen, weil er sich noch stärker als regionale Gesundheitsdrehscheibe positionieren kann und als Arbeitsplatz für alle Gesundheitsberufe attraktiver wird.“
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