Herausragende Funde des letzten Jahrhunderts
Münzen, Gottesstatuen & andere Schätze
BEZIRK. Seit 50.000 Jahren leben Menschen im südlichen Teil des heutigen Bezirks. Woher das bekannt ist? Seit 1925 fand man Steinwerkzeuge eines Neandertalers in der Gamssulzenhöhle oberhalb des Gleinkersees und in der Rameschhöhle im Warscheneckstock. Da der Neandertaler diese Höhle ganzjährig bewohnen konnte, muss davon ausgegangen werden, dass damals ein wärmeres Klima geherrscht hatte. Die Werkzeuge belegen außerdem, dass die Neandertaler hier Bären gejagt haben.
Aus der Jungsteinzeit (der Zeitraum seit 11.500 v. Chr.) stammende Steinbeile wurden in den letzten 100 Jahren im ganzen Bezirk gefunden. Die meisten allerdings am Humsenbauerkogel, dem Steinbruch des Zementwerkes in Micheldorf. Deshalb geht man davon aus, dass dort eine Siedlung der Pfahlbaukultur war. Durch den Fund von zwei sogenannten "Tüllenbeilen" weiß man heute auch, dass der Pyhrn schon während der Bronzezeit (von 2200 bis 800 v. Chr.) begangen worden ist.
Schatzfund beim Bahnbau
Mehrere Münzen aus der Römerzeit wurden im Bezirk entdeckt. Beim Bahnbaum 1904 in Spital am Pyhrn wurde sogar ein ganzer Schatz ausfindig gemacht: ganze 200 Denare. "Leider sind nur mehr wenige von ihnen erhalten", weiß Rudolf Stanzel, Heimatforscher aus Windischgarsten. Die älteste Münze des Bezirks wurde übrigens 1996 in Windischgarsten gefunden: Sie stammt aus dem Jahr 136 v. Chr.
Zerstörung eines Heiligtums
In den 1930er-Jahren machte man auch in Schachadorf in Wartberg einen für die Provinz Noricum sensationellen Fund: Eine Statue, die die Felsgeburt des Gottes Mithras darstellt. Beim Mithraskult handelt es sich um einen Mysterienkult, der im 1. Jahrhundert n. Chr. im ganzen römischen Reich verbreitet war. Die Statue belegt, dass der Kult zwischen 250 und 400 n. Chr. auch bei uns praktiziert wurde – und dass das Heiligtum gewaltsam zerstört wurde. Denn die Statue ist mit einer Brandschicht überzogen.
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