Radon: unsichtbar, aber allgegenwärtig

Je dichter die Gebäudehülle gegen das Erdreich ausgeführt ist, desto geringer ist das Risiko einer zu hohen Belastung. | Foto: Gina Sanders/Fotolia
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BEZIRK. Strahlenschutz betrifft nicht nur radioaktive Strahlung, wie man sie zum Beispiel mit Atomkraftwerken in Verbindung bringt. In unserer gewöhnlichen Umgebung sind wir auch natürlicher Radioaktivität ausgesetzt. So kann vor allem das radioaktive Edelgas Radon aus Boden und Gestein entweichen, in unsere Wohn- und Lebensbereiche eindringen und über die Atmung in die Lunge gelangen.

Oberösterreich als Vorreiter beim Radonschutz hat bereits Anfang der 1990er-Jahre das Thema Radon ernst genommen, mit Untersuchungen begonnen und zahlreiche Projekte unter anderem in Kindergärten, Schulen und Gemeinden initiiert. Damit wurde die Grundlage für weitere Maßnahmen zur Radon-Minimierung geschaffen. Internationale Erfahrungen haben gezeigt, dass Vorsorge wesentlich einfacher, effektiver und langfristig kostengünstiger als nachträgliche Radonsanierung ist. Deshalb liegt ein Schwerpunkt im Radonschutz auf der Vorsorge bei Neubauten.

Landesrat Rudi Anschober: „Selbst in der Natur vorkommende Strahlung bedarf mancherorts besonderer Aufmerksamkeit. Da dieses Thema in der Bevölkerung noch nicht den Stellenwert wie Gefahren künstlichen Ursprungs hat, setzen wir stark auf Information und Aufklärung, und dort, wo es notwendig ist, werden Vorsorge- oder Sanierungsmaßnahmen gefördert.“

Risikogebiete im Bezirk
Einen ersten Anhaltspunkt, wo man mit erhöhten Radonkonzentrationen rechnen muss, gibt die Risikokarte des Bundes. Die schlechte Nachricht: Im Bezirk zählen die Gemeinden Klaus und Molln zu den Gebieten mit erhöhtem Risiko. Die gute Nachricht: Gegen zuviel Radon in der Raumluft kann man etwas tun.

Oberösterreich hat bereits Anfang der 1990er-Jahre mit Untersuchungen begonnen und zahlreiche Projekte initiiert, etwa in Schulen und Gemeinden. "Internationale Erfahrungen haben gezeigt, dass Vorsorge wesentlich einfacher und langfristig kostengünstiger als nachträgliche Sanierung ist", sagt der zuständige Landesrat Rudi Anschober. "Wir kennen die Problematik und handeln seit Jahren danach", bestätigt auch Bürgermeister Ewald Lindinger aus Micheldorf. In Teilen seines Gemeindegebietes gibt es ein leicht erhöhtes Radonrisiko. "Unser altes Gemeindeamtsgebäude war ebenfalls betroffen. Wir können nicht mehr tun, als die Bauwerber aufmerksam zu machen. In jedem Baubescheid steht der Hinweis, was zu beachten ist."

Auch die Gemeinde Molln weist in den Bescheiden darauf hin, dass das Gemeindegebiet grundsätzlich als Risikogebiet eingestuft ist. "Bei der Bauausführung ist die ÖNORM S 5280-2 zu berücksichtigen. Vor allem muss man darauf achten, dass erdberührte Bauteile zum Boden hin luftdicht abgedichtet werden", sagt Bernhard Werner vom Bauamt der Marktgemeinde Molln.

Radonvorkommen im Bezirk

Erhöhtes Radon-Risiko besteht in Klaus und Molln. Leicht erhöht ist es in Hinterstoder, Micheldorf und St. Pankraz (Quelle: Radonfachstelle des Bundes – Radonrisikokarte, Stand 2016). Das Land OÖ bietet kostenlose Messungen an, die man formlos per Mail (radon.us.post@ooe.gv.at) anfordern kann.
Umfassende Informationen, die aktuelle Radonrisikokarte und Infos über das Förderprogramm gibt es auf www.land-oberoesterreich.gv.at/radon.htm

Viel Lüften kann helfen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Radonkonzentration in der Raumluft zu reduzieren. Eine davon ist simpel und dennoch effektiv: Lüften. Mehrmals am Tag für wenige Minuten Stoßlüften reichen schon aus – vor allem dann, wenn die Radonbelastung im jeweiligen Wohngebiet nicht allzu hoch ist.
Wer neu baut, sollte darauf achten, dass das Edelgas erst gar nicht ins Gebäude eindringen kann. Je dichter die Gebäudehülle gegen das Erdreich ausgeführt ist, desto geringer ist das Risiko einer zu hohen Belastung. Detailinformationen findet man auf der Internetseite www.radon.gv.at.

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