Rote Bohnen für den Südsudan

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KIRCHDORF (str). Im März 2017 war es nur ein leeres Glas bei der Kassa des BioBauernladens Kremstal. Fünf Monate später sind es 300 Euro, die sich in Saatgut verwandeln werden und 140 Schülern für zwei Monate die Schulausspeisung garantieren.

75 Jungen und 66 Mädchen

75 Jungen und 66 Mädchen besuchen in der Region Melut im Südsudan derzeit die Schule, die von "MiakWadang" wesentlich unterstützt wird. Einmal täglich erhalten die Schüler dort eine warme Mahlzeit. "Wir bieten den Kindern Nahrungsmittelsicherheit. Sie wissen, dass sie mit Sicherheit einmal am Tag eine warme Mahlzeit bekommen", erklärt Veronika Kunze, die seit Jahren die Nichtregierungsorganisation "MiakWadang", die von Dr. Herbert Bronnenmayr ins Leben gerufen wurde, unterstützt. Seit drei Jahren unterstützt der BioBauernladen Kremstal das Projekt. "Von den existenziellen Dingen können wir dann zumindest einen Punkt zum Teil abhacken", erklärt Andrea Kastinger, Geschäftsführerin des BioBauernladens, die Initiative. Damit wird nicht nur den Kindern, sondern auch ihren Müttern Sicherheit gegeben. Die große Nahrhaftigkeit der roten Bohnen ist ein weiterer Pluspunkt. "Mich freut auch besonders, wenn ich von unserer Direktorin höre, dass Mütter spontan zu ihr kommen und ihr sagen, wie dankbar sie dafür sind, dass ihre Kinder nach der Schule nicht ausgelaugt, sondern voller Energie nach Hause kommen. So kann wieder ein normales Dorfleben entstehen", erzählt Herbert Bronnenmayer.

Letzte Saat trug Früchte

Andrea Kastinger ist es wichtig, dass das gespendete Geld direkt weitergegeben wird. Durch "MiakWadang", Herbert Bronnenmayer und Veronika Kunze ist das möglich. Sogar die Projektleiterin vor Ort, Mary Akuot Haruun, war selbst schon im BioBauernladen zu Besuch. Zugleich werden die Samen wieder im Biobauernladen gekauft. Das Ergebnis sind nicht nur keine Ausfälle bei der letzten Saat, sondern auch ein Kreislauf, der funktioniert. "Unsere Vision ist derzeit, dass wir irgendwann Sesamöl produzieren, das es dann hier im Bioladen zu kaufen gibt", erzählt Herbert Bronnenmayer lachend. Bis dieser Traum Realität ist, wird es noch etwas dauern. Doch: "Es ist wichtig den Menschen Hoffnung zu geben", so Veronika Kunze. "Jetzt gerade wird eine Art Lehre mit Matura bzw. ein Werkschulheim andiskutiert. Ein Ort, wo Schule und Praxis kombiniert werden", erzählt Herbert Bronnenmayer. Das Projekt befindet sich noch in der Planungsphase, Lehrkräfte aus der Region müssen erst gefunden, ein Curriculum erstellt werden. Aber mit den Schülerinnen und Schülern im Südsudan ist es genauso wie mit den heimischen: Nach der Grundschule stellen sie sich die Frage, was sie danach machen sollen, und die Hoffnung auf eine sinnvolle Ausbildung ist da sehr viel wert. "Der Südsudan braucht keine Akademiakerschwemme, sondern Menschen, die für sich sorgen können", betont Bronnenmayer.

Aufstrebende Region trotz Bürgerkrieg

"Die Schule wurde bereits drei Mal in den letzten Jahren von Rebellen überfallen und jedes Mal sind die Menschen zurückgekommen", erzählt Veronika Kunze. Gründe für die Rückkehr in ihr Heimatdorf haben die Menschen viele. Denn die Wasserversorgung ist durch die Nähe zum Weißen Nil in der Region sehr gut. In den Flüchtlingslagern, in denen sich die Dorfbewohner in der Zwischenzeit aufhalten mussten, ist der Zugang zu sauberem Wasser oder Schulbildung nicht gegeben. "Obwohl sich das ganze Land im Bürgerkrieg befindet, hat sich die Region hochgearbeitet", erklärt Bronnenmayer. "Für uns ist es schön zu sehen, dass es zumindest den Kindern gut geht. Die Erwachsenen und gerade die Frauen sind eh so spindeldürr, dass man Angst hat, dass sie brechen, wenn man sie angreift, weil sie alles den Kindern geben. Aber zumindest haben wir bei unserem letzten Besuch keine verhungerten Kinder gesehen."
Seit einer Woche sind Bronnenmayer und Kunze wieder im Südsudan - dieses Mal mit dem "Restgroschen" des Biobauernladens, also 8.400 warmen Mahlzeiten, im Gepäck.

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